Neue Rolle für Österreichs Chefökonom. 30 kluge Köpfe, darunter auch Gabriel Felbermayr, haben die parteiunabhängige Initiative „Mehr Grips“ gegründet. Wie sie Österreichs Politik nachhaltig verändern wollen, erzählt der Wifo-Chef im Interview mit Conny Bischofberger.
Er betritt das Café Landtmann am Samstagmorgen um 8.59 Uhr, eine Minute später sitzt Felbermayr bereits mantellos an unserem kleinen Tisch und bestellt grünen Tee. Weißes Hemd, dunkelblaues Sakko – bei einem Berufsratespiel käme wahrscheinlich Politiker heraus.
Am Donnerstag und Freitag war der Wifo-Chef noch in Berlin, wo er Mitglied jenes Thinktanks ist, der die deutsche Regierung berät. „So einen unabhängigen Experten-Rat haben wir in Österreich nicht“, sagt er. Eine Art Experten-Rat mit dem koketten Namen „Mehr Grips“ wurde jetzt gegründet. Und damit sind wir schon mitten im Thema.
„Krone“: Herr Felbermayr, haben Sie vielleicht zu viel Zeit, weil Sie sich als Chef des Österreichischen Wirtschaftsforschungsinstituts auch noch den Kopf für eine private Initiative zerbrechen können?
Gabriel Felbermayr: Genau das Gegenteil ist der Fall. Ich habe einen zeitaufwendigen Beruf, ich habe eine Familie, mit der ich gerne mehr Zeit verbringen würde. Und den 29 anderen in „Mehr Grips“ geht es genauso. Ob man jetzt eine NGO führt oder ein großes Industrieunternehmen, Zeit ist unser knappstes Gut. Was an dieser Initiative so faszinierend ist: Menschen, die eigentlich keine Zeit haben, nehmen sich Zeit, weil es ihnen ums Land, um unsere Zukunft geht. Da macht man sich schon Sorgen und Gedanken.
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