Bei den Bayern brennt der Hut: Der Zoff zwischen Trainer Thomas Tuchel und Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat am Samstag den 2:1-Sieg der Bayern gegen Eintracht Frankfurt überschattet. Nach dem Sieg legte der Coach bei der Pressekonferenz nach ...
Tuchel war nach dem Match erneut auf die Aussagen von Hoeneß angesprochen worden und wollte eigentlich nichts mehr zu dem Thema sagen. Er habe bereits vor dem Spiel darauf reagiert und möchte es dabei belassen, so der scheidende Bayern-Coach.
Dann legte Tuchel aber nochmal nach, sprach den Zeitpunkt der Kritik von Hoeneß an – nur wenige Tage vor dem Champions-League-Hinspiel gegen Real Madrid. „Es stehen zehn unglaublich wichtige Tage für uns alle an. Es gibt jetzt keinen schlechteren Zeitpunkt für irgendwelche Nebenschauplätze. Es geht jetzt nur um Real Madrid, den VfB Stuttgart und Real Madrid.“
„Absolut haltlos“
Bereits vor dem Match gegen Frankfurt hatte Tuchel seinen Frust über die Hoeneß-Aussagen, der die Arbeit des Trainers mit jungen Spielern kritisiert hatte, abgelassen. „Da habe ich sehr wenig Verständnis für. Ich find‘s absolut haltlos“, sagte Tuchel im Sky-Interview. „Das ist so weit an der Realität vorbei, dass ich eigentlich gar nicht darauf reagiert hätte, wenn es nicht von Uli Hoeneß gekommen wäre.“
Die Bayern-Legende war von einem Podiumsgespräch der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ mit der Aussage zitiert worden, Tuchel habe „eine andere Einstellung. Er meint nicht, dass er einen (Alphonso) Davies, (Aleksandar) Pavlovic oder (Jamal) Musiala verbessern kann. Wenn es nicht klappt, sollte man einen anderen kaufen.“ Hoeneß wiederum meinte, „man sollte hart an ihnen arbeiten und ihnen Selbstvertrauen geben“.
Tuchel, der die Münchner im Sommer verlassen muss und möglicherweise durch den aktuellen ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick ersetzt wird, reagierte ungehalten auf die Kritik. Diese sei „so meilenweit“ an der Realität vorbei, dass er gar nicht wisse, wie er darauf antworten solle.
Tuchel „in Trainer-Ehre verletzt“
Hoeneß‘ Worte würden sein „tiefstes Verständnis“ als Trainer ankratzen, sagte Tuchel und zählte aus seinen Stationen bei Mainz, Dortmund, Paris Saint-Germain und Chelsea beispielhaft Namen von zu jener Zeit jungen Spielern auf, die er und sein Trainerteam gefördert hätten. Er sei „ein bisschen in meiner Trainer-Ehre verletzt. Wenn wir was nachgewiesen haben im Trainerteam in den letzten 15 Jahren“, sagte Tuchel, dann sei es, dass „junge Spieler immer einen Platz“ im Training und im Spiel hätten.
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