Hamburg und Wien haben viel gemeinsam: Fast genau gleich große Ballungsgebiete mit ähnlich viel Pendlerverkehr, Lärm und Umweltbelastungen auch wegen des Energieverbrauchs der Einwohner. In der Hansestadt findet man offenbar, dass Wien bei vielen dieser Probleme die besseren Ideen zur Lösung hat.
Im jährlichen deutschen Städteranking der „Wirtschaftswoche“ macht Hamburg regelmäßig eine gute Figur, was wirtschaftliche Dynamik und die Lebensumstände in der Stadt angeht. In einer Kategorie findet sich die Metropole an der Elbe allerdings immer nur auf den hinteren Plätzen: Nachhaltigkeit. Genau das war nun der Grund für eine Einladung an Wiens Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke und Walter Ruck, Präsident der Wiener Wirtschaftskammer.
„Wien kann enorm viel beitragen“
Bei dem Treffen mit Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher ging es dementsprechend vor allem um die Nachhaltigkeitsstrategien bei der Städte. Wien könne dazu „enorm viel beitragen und auf zahlreiche bereits umgesetzte Projekte verweisen“, so Hanke nicht ohne Stolz unter Verweis etwa auf die neue Großwärmepumpe in Simmering und das E-Kompetenzzentrum der Wiener Linien, wo die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach auch gleich den Strom für das Zentrum und 60 E-Busse erzeugt.
Beide Städte haben jedoch auch gemeinsame Herausforderungen, für die der Dialog zu besseren Lösungen führen soll. Thema der Gespräche waren so etwa die thermische Sanierung des Altbaubestands oder die Möglichkeiten zur Nutzung von Wasserstoff als nachhaltiger Energiequelle. Hier konnte Wien bereits über die Erfahrungen mit dem zuletzt eröffneten neuen Elektrolyse-Zentrum berichten, in dem Wasserstoff nun direkt in der Stadt erzeugt wird.
Bei Zukunftstechnologien hat Hamburg die Nase vorn
Darüber hinaus gibt es in Hamburg und Wien ähnliche Entwicklungen im gesellschaftlich-wirtschaftlichen Bereich – etwa beim Auseinanderklaffen von lahmender Baubranche und zugleich knapper werdendem Wohnraum. Und nicht zuletzt wollte Wien durch den Besuch auch von Hamburg dort lernen, wo die Hansestadt die Nase vorn hat, etwa bei wirtschaftlichem Innovationsgeist: Mit seinem Artificial Intelligence Center (ARIC) ist Hamburg drauf und dran, Europas KI-Hauptstadt zu werden.
Für Zukunftstechnologien ist in Hamburg eine eigene Behörde für Wirtschaft und Innovation zuständig. Ein Treffen von Hanke und Ruck mit deren Chef Andreas Rieckhof stand bei dem zweitägigen Besuch ebenso auf dem Programm wie ein Besuch des ARIC. Organisiert wurde der Besuch von der Vienna Economic Developement (VED), einer gemeinsamen Tochter der Stadt und der Wiener Wirtschaftskammer.
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