Zuerst war bei der WSG Tirol die Erleichterung über den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga groß – am Tag danach aber kam Stolz übers sechste Jahr im Oberhaus. Saß am Wochenende der künftige Trainer im Tivolistadion auf der Tribüne?
Bierdusche mal zwei. Weil Trainer Thomas Silberberger dazwischen zum Sky-Interview musste, gab’s von den Spielern nach dem 0:0 gegen Austria Lustenau und dem sicheren Klassenerhalt Hopfen & Malz gleich zweimal. Da halfen dem scheidenden Trainer auch wüste Beschimpfungen („Ihr seid solche A...“) nichts. Liga-Verbleiber kennen eben keine Gnade.
Im Grunde war’s „Silbi“ piepegal. Er wird seinen Verein am Saisonende nach elf Jahren in Wattens in der höchsten Spielklasse übergeben. Das zählt. Und das macht den 50-Jährigen stolz. Er hat die WSG von der Regionalliga hinauf geführt, er hat sie dort gehalten. „Das ist schon eine sehr coole Sache.“
Erstmals in diesem Jahrtausend
Zudem ist nun die sechste Saison in der Bundesliga in Serie für den Tiroler Klub aus Wattens fix. Das hat der schwarz-grüne Lokalrivale in diesem Jahrtausend nicht geschafft (höchstens vier Saisonen in Folge), zuletzt war nur der FC Tirol unter verschiedenen Bezeichnungen (1981 bis 2002) länger im heimischen Oberhaus.
Wir waren im Playoff-Modus. Giftiger in Zweikämpfen, dreckiger. Wir haben im Kopf wirklich umgeschaltet.
WSG-Trainer Thomas Silberberger
Für Silberberger war es der souveränste Quali-Gruppen-Auftritt seiner Ära. Die Darbietungen in der Phase nach der Punkteteilung konnten sich sehen lassen. Was im Grunddurchgang leider nie so war: „Da haben wir nie die richtige Formation gefunden, da hatten wir bei den Spielen nie den richtigen Zugriff“, stimmt auch der WSG-Trainer zu.
Keine Betriebsausflüge
Am Dienstag wird sich die Truppe in Wattens wieder treffen, um den Plan für die letzten drei gemeinsamen Wochen festzulegen. Zu „Betriebsausflügen“ will Silberberger die Partien bei Blau Weiß Linz (Samstag, 17), gegen Altach am Tivoli und in Wolfsberg aber nicht verkommen lassen. Der Trainer will ein Ziel für die restlichen 270 Spielminuten – die Spieler haben Mitspracherecht. „Aber für mich macht’s schon einen Riesenunterschied, ob man Elfter oder Neunter wird.“
Ist Pipo Trainer-Kandidat?
Diana Langes, Präsidentin der WSG Tirol, saß beim 0:0 gegen Austria Lustenau neben Tirol-Legende Pipo Gorosito auf der Tribüne. Kein Zufall. Auch wenn der bald 60-jährige Argentinier vor Matchbeginn etwas irritiert ins leere Tivolistadion blickte: „Es ist traurig, dass da nicht mehr Zuschauer kommen.“
Ob der ehemalige argentinische Nationalspieler wirklich auf der Liste der möglichen Trainer der WSG Tirol steht? Nun, dem eigentlichen Anforderungsprofil von Sportdirektor Stefan Köck entspricht Gorosito nicht. Weil man einen (sehr gut) Deutsch sprechenden Trainer sucht, der den Fußball in Österreich und vor allem die Bundesliga perfekt kennt.
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