37 Länder treten heuer in Malmö beim 68. Eurovision Song Contest gegeneinander an. Nachdem im Vorjahr der Ukraine-Krieg die musikalischen Aspekte etwas in den Hintergrund drängte, könnte es diesmal die Debatte über die Teilnahme Israels angesichts des Gaza-Krieges, welche die Berichterstattung dominiert. Blicken wir deshalb zumindest im Vorfeld einmal rein auf das, was auf der Bühne geschieht.
So entsprach der Sieg von Loreen mit „Tattoo“ im Vorjahr exakt der langjährigen ESC-Statistik. Denn zumindest statistisch gibt es relativ klare Erfolgsfaktoren, die sich in den bisherigen 67 Ausgaben seit Anbeginn der ESC-Zeit herauskristallisiert haben. Und dazu gehörte nicht zuletzt das Geschlecht.
Ein Blick auf die Siegliste der vergangenen Conteste zeigt, dass man tendenziell im Vorteil ist, wenn man solo antritt und eine Frau ist: Mit 38 an der Zahl stellen die weiblichen Teilnehmerinnen nämlich die klare Mehrheit der insgesamt 70 Sieger (1969 gab es gleich vier davon).
Die beiden Transkünstlerinnen Dana International und Conchita Wurst wurden hierbei noch gar nicht mitgezählt. Aber auch so ist die Bilanz eindeutig. Somit stehen die Chancen für Österreichs Kandidatin Kaleen heuer ebenfalls sehr gut.
Nur elf Mal gewann ein Mann den ESC
Dagegen nimmt sich die Zahl der Bandsiege beim ESC mit 19 fast bescheiden aus, während nur elf Mal ein Mann am Ende das Siegerlächeln im Gesicht trug. Und wirklich Boden machen die Herren dabei nicht gut, konnten bei den vergangenen zehn Bewerben doch mit Mans Zelmerlöw aus Schweden (2015), Salvador Sobral aus Portugal (2017) und zuletzt Duncan Laurence aus den Niederlanden (2019) nur drei Männer die Trophäe mit nach Hause nehmen.
Auch im heurigen Teilnehmerfeld hecheln die Soloherren den Damen hinterher. Nur 9 von 37 Ländern setzen auf einen einzelnen Mann als Kandidaten. 17 hingegen treten mit einer Solosängerin an, und ebenfalls 9 setzen auf Bands oder Duos. Und neu ist, dass mit Nemo aus der Schweiz und Bambie Thug aus Irland gleich zwei nonbinäre Personen als Acts gewählt wurden. Alles in allem ist das Ganze also relativ divers und ausgeglichen.
Das entspricht dann letztlich auch der Unberechenbarkeit der Siegesformel in den vergangenen Jahren. So gewann 2023 eine Frau (Loreen), 2022 und 2021 eine Band (Kalush Orchestra und Måneskin), 2019 ein Mann (Duncan Laurence), 2018 eine Frau (Netta), 2017 ein Mann (Salvador Sobral), 2016 eine Frau (Jamala), 2015 ein Mann (Mans Zelmerlöw) und 2014 Conchita. Die Statistik hält also alles offen.
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