Korruptionsverdacht

Kickl, Fellner & Co. im Fokus der Staatsanwälte

Politik
29.04.2024 19:31

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Bestechung und Untreue gegen FPÖ-Granden. Die ehemaligen Minister Mario Kunasek und Beate Hartinger-Klein sind betroffen. Ebenso der frühere und auch der aktuelle Parteichef.

„SEHR DRINGEND! Mögliche Verjährung!“ Unmissverständliche Aufforderung der Oberstaatsanwaltschaft Wien am 18. April an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA). Bezugnehmend auf deren Vorhabensbericht vom 15. April, keine Ermittlungen einzuleiten. Die gibt es nun doch: Gegen Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache u. a. im Zusammenhang mit „Vergabe von Inseraten bzw. Inseratenstopps an Wolfgang Fellner bzw. Österreich.“

Verdächtige Imagepflege
Es besteht der Verdacht der Korruption. Bestechung und Bestechlichkeit sowie Untreue. Ermittelt wird gegen mehrere Personen, darunter Wolfgang Fellner und hochrangige Blaue. Darunter Ex-Verkehrsminister Norbert Hofer, Ex-Verteidigungsminister Mario Kunasek und Ex-Sozialministerin Beate Hartinger-Klein. Und – gegen FPÖ-Chef Herbert Kickl. Bei ihm besteht wie bei Kunasek und Hartinger-Klein Untreueverdacht. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.

Herbert Kickl und Norbert Hofer im Fokus der Ermittler: Es geht um den Verdacht der Untreue. (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Herbert Kickl und Norbert Hofer im Fokus der Ermittler: Es geht um den Verdacht der Untreue.
Ermittelt wird auch gegen den ehemaligen Vizekanzler: Heinz-Christian Strache (Bild: Reinhard Holl)
Ermittelt wird auch gegen den ehemaligen Vizekanzler: Heinz-Christian Strache

Verräterische Chats und offensiv-gelassene FPÖ
Aufgrund von Chats und Analysen von Experten kam es zu dem Ermittlungsauftrag an die WKStA: Fellner soll Vizekanzler und Sportminister Strache für die Schaltung von Inseraten „wohlwollende Berichterstattung und Imagepflege der FPÖ zugesagt haben“. Er habe dann die anderen FPÖ-Minister inklusive Kickl ersucht, entsprechende Inseratenschaltungen in deren Wirkungsbereich zu veranlassen. Vielsagend wie so oft verräterische Chats. Die „Krone“ berichtete schon vor einiger Zeit über diese. Fest steht aber: In all diesen Chats hat Kickl nie aktiv teilgenommen.

Dabei hatte die WKStA keine Anhaltspunkte für gesetzwidriges Verhalten zu Berichterstattung in „Österreich“ und Inseraten gesehen. Und sie gestand nun auch ein, dass man erst durch Installierung des von der ÖVP initiierten „Rot-blauen Ausschusses“ die besagten Chats ausgewertet habe.

FPÖ: „Tiefer Staat“
Die FPÖ in ihrer heftigen Reaktion: „Es handelt sich allem Anschein nach um das Wirken des ,tiefen Staats‘ der ÖVP innerhalb der Justiz.“ Die Oberstaatsanwaltschaft Wien sei schwarz unterwandert. Generell seien Werbeaufträge an Medien ausschließlich aus sachlichen Gründen vergeben worden.

Die FPÖ zeigt sich gelassen, das Verfahren werde eingestellt. Einziges Ziel der Aktion sei es, ihr zu schaden. Weil man politisch nicht gegen sie ankomme, versuche man, sie in den Dreck zu ziehen. „In diesem Fall erledigt von der ÖVP.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt