GUTEN MORGEN

Blaue an der Reihe | Seltsame WKStA

Bestechung und Untreue – das ist, wie man in Österreich gerne sagt, „nicht nichts“. Und wem wird nun dieser Vorwurf gemacht? Ein paar Ex-Ministern. Schwarzen, pardon, türkisen? Nein, diesmal sind es blitzblaue! Dabei wollte die berühmt-berüchtigte WKStA die Ermittlungen eigentlich einstellen – die Oberstaatsanwaltschaft Wien hat die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft nun allerdings angewiesen, doch zu ermitteln – weil sonst Verjährung droht. Und so steht nun eine mehr oder weniger illustre Runde im Rampenlicht, denn ermittelt wird nicht nur gegen den mittlerweile nicht mehr wirklich illustren Ex-Parteichef und Vizekanzler Heinz Christian Strache, sondern auch gegen dessen seinerzeitige Ministerkollegen aus der mit Ibiza beendeten türkis-blauen Regierung. Und das sind größtenteils noch immer sehr aktive blaue Größen. Neben dem dritten Nationalratspräsidenten und Ex-Parteiobmann Norbert Hofer der damalige Verteidigungsminister und aktuelle steirische FPÖ-Landeshauptmannkandidat Mario Kunsaek und vor allem: Möchtegern-Volkskanzler Herbert Kickl. Außerdem noch die ehemalige blaue Gesundheitsministerin Hartinger-Klein. Und noch einer: Verleger Wolfgang Fellner. Wie schafft es diese Runde ins Visier der Justiz? Wegen des Verdachts der Korruption, Bestechung und Bestechlichkeit sowie Untreue. Jetzt sind also die Blauen und ihr Helfer an der Reihe!

Seltsame WKStA. Was sollen die Blauen mit dem Medien-Herrn gedreht haben? Chats lassen den Verdacht zu, dass eifrig Inserate bei Fellner geschaltet wurden – im Gegenzug zu, vereinfacht gesagt, wohlwollendem Entgegenkommen des Medienmannes in der Berichterstattung. Während sich die FPÖ nach außen hin bemüht, Gelassenheit zu demonstrieren, gehen in der Politik die Wogen hoch. „Verräterrischer als die nun ausgewerteten Chats von Heinz Christian Strache kann Korruption wohl nicht mehr klingen“, meint denn auch „Krone“-Kolumnistin Conny Bischofberger heute. Sie wundert sich auch, warum die WKStA ihre Vorerhebungen eingestellt hat, während jetzt die Oberstaatsanwaltschaft diese Entscheidung ihrer „Elitetruppe“ revidiert. Das hält unsere Autorin für „seltsam“. Womit sie nicht alleine ist.

Kommen Sie gut durch den Dienstag!

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