Höchste Alarmstufe

Vulkan Ruang in Indonesien erneut ausgebrochen

Ausland
30.04.2024 07:26

Der seit Wochen aktive Vulkan Ruang in Indonesien kommt nicht zur Ruhe. In der Nacht auf Dienstag (Ortszeit) hat der 725 Meter hohe Feuerberg im Sangihe-Archipel nördlich der Insel Sulawesi eine rund 2000 Meter hohe Säule aus Asche, Rauch und Gestein in den Himmel geschleudert.

Diese sei „begleitet von donnernden Geräuschen und anhaltenden Beben“, berichtete die nationale Agentur für Geologie (Geological Agency). Daraufhin gaben die Behörden erneut die höchste Alarmstufe aus. Anrainer in einem Radius von sechs Kilometern um den Krater wurden aufgefordert, sich umgehend in Sicherheit zu bringen und Masken zu tragen.

Es sei ein deutlicher Anstieg sowohl sehr tiefer als auch flacher vulkanischer Beben verzeichnet worden, so die Geological Agency. Dies deute auf eine Magmawanderung aus tiefen Reservoirs an die Oberfläche hin, hieß es.

Zwei Flughäfen vorübergehend geschlossen
Anrainer in einem Radius von zunächst sechs und später sieben Kilometern um den Krater wurden aufgefordert, sich umgehend in Sicherheit zu bringen und Masken zu tragen. Der Flughafen von Manado, der Hauptstadt der Provinz Sulawesi, sowie weitere Flughäfen in der Region wurden vorübergehend geschlossen.

Die Menschen in der Region sollten unbedingt auf mögliche pyroklastische Ströme – Ströme aus heißer Asche, Gestein und Gas – sowie Tsunamis achten, die durch ins Meer gestürzte Felsbrocken oder den Zusammenbruch des gesamten Vulkankörpers verursacht werden könnten.

Eruptionen bereits seit Mitte April
Am Ruang gibt es seit Mitte April Eruptionen. Mehrmals spuckte der Vulkan bis zu 3.000 Meter hohe Wolken aus Asche und Gestein. Teilweise wurde der Flugverkehr in der Region eingestellt. In der vergangenen Woche wurde die Alarmstufe aber zunächst gesenkt, nachdem sich der Ruang etwas beruhigt hatte.

Einsturz könnte Tsunami auslösen
Schon vor zwei Wochen drohten Teile der Vulkaninsel ins Meer zu stürzen. Laut dem staatlichen Zentrum für Meteorologie, Klimatologie und Geophysik (BMKG) könnten Ausbrüche die Flanken eines Vulkans oder schlimmstenfalls den gesamten Berg zum Einsturz bringen – und so Tsunamis mit meterhohen Flutwellen und verheerenden Folgen auslösen.

Im Jahr 1871 löste ein Ausbruch des Ruang einen Tsunami mit bis zu 25 Meter hohen Wellen aus. Auf der etwa fünf Kilometer entfernt gelegenen Nachbarinsel Tagulandang starben damals rund 400 Menschen.

130 Aktive Vulkane in Indonesien
Der weltgrößte Inselstaat Indonesien liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Entlang dieses Gürtels kommt es häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen. In Indonesien gibt es etwa 130 aktive Vulkane.

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