Die jüngste Meinungsumfrage von Peter Hajek im Auftrag des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) wirft ein Schlaglicht auf die Sorgen der österreichischen Bevölkerung hinsichtlich Integration und dem Zusammenleben von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund.
Seit November 2015 werden für den Integrationsbarometer regelmäßig die Ängste und Sorgen der Österreicher abgefragt. Die Ergebnisse zeigen, dass 60 Prozent der Befragten sich oft um die Integration von Flüchtlingen und Zuwanderern sorgen. Ebenfalls hohe Besorgnis rufen der politische Islam und damit verbundene Konflikte zwischen Migrantengruppen hervor, die von 55 Prozent bzw. 53 Prozent der Teilnehmer als bedeutsam angesehen werden. Nicht zu übersehen ist auch die anhaltende Angst vor einer erneuten Flüchtlingswelle, ähnlich jener von 2015, die 50 Prozent der Befragten teilen.
Wirtschaft größtes Sorgenkind
Obwohl die Inflation mit 72 Prozent und Engpässe im Gesundheitssystem mit 64 Prozent als die derzeit drängendsten Themen gesehen werden, ist die Integration ein kontinuierlich präsentes Thema. Die Umfrage offenbart ein geteiltes Bild des gesellschaftlichen Zusammenhalts: 51 Prozent bewerten diesen als schlecht, während 46 Prozent eine positive Sichtweise einnehmen. Diese Bewertungen haben sich seit der letzten Erhebung im Oktober 2023 leicht verbessert.
Kritisch gegenüber Muslimen
Das Zusammenleben mit spezifischen Gruppen wird unterschiedlich bewertet. Während das Zusammenleben mit Zuwanderern allgemein und Flüchtlingen eher negativ gesehen wird (34 Prozent bzw. 31 Prozent positive Bewertungen), steht das Zusammenleben mit Muslimen besonders kritisch da; nur 25 Prozent sehen dies positiv. Im Gegensatz dazu wird das Zusammenleben mit ukrainischen Kriegsvertriebenen von 60 Prozent positiv gesehen. Eine Mehrheit von 65 Prozent der Österreicher glaubt, dass das Land die aktuellen Zuzüge von Flüchtlingen und Asylsuchenden nicht gut bewältigt. Diese Ansicht ist jedoch im Wandel begriffen, da die Zahl der Positivbewertungen seit Oktober 2023 gestiegen ist.
Ausnutzung des Sozialsystems
Bei der Integration selbst sehen die Befragten große Herausforderungen. 69 Prozent beurteilen die Integration als schlecht, eine Sichtweise, die sich aber seit der letzten Umfrage leicht gebessert hat. Als problematisch werden vor allem Einstellungen gegenüber Frauen, politischer Islam und Radikalisierung sowie die Ausnutzung des Sozialsystems angesehen.
Anpassung an rot-weiß-rote Kultur
Die Umfrage betont weiterhin die Bedeutung von Anpassung der Zuwanderer an die österreichische Kultur. Die Mehrheit der Befragten (87 Prozent) spricht sich dafür aus, dass Zuwanderer sich kulturell anpassen sollten. Wesentliche Merkmale einer gelungenen Integration sind demnach die Kenntnis und Anerkennung der Gesetze, die Teilnahme am Arbeitsmarkt, das Verständnis für österreichische Alltagsregeln und die Beherrschung der deutschen Sprache.
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