Über den allgemeinen Gesundheitszustand von Herbert Kickl sind in den letzten Tagen einige Gerüchte und Spekulationen entstanden. So sei der FPÖ-Chef angeblich nicht fit genug für eine Kanzlerschaft. Nun ging der 55-Jährige in die Offensive und postete ein Attest ...
Auslöser für die öffentliche Debatte war die kürzlich erschienene, nicht autorisierte, Biografie über den blauen Frontmann. Hatte es zunächst Aufregung gegeben, weil die beiden Autoren Robert Treichler und Gernot Bauer ein paar Recherchefehler begangen hatten, entstand wegen Gerüchten um Kickls Gesundheit ein wahrer Shitstorm.
Biografie als Auslöser
In einer Passage der Biografie beschäftigen sich Treichler und Bauer mit den Kanzlerambitionen Kickls und hinterfragen die Eignung des Freiheitlichen. Das nahm ORF-Moderator Patrick Budgen zum Anlass, um für seine Sendung auf „Wien heute“ eine Stelle aus dem Buch „Kickl und die Zerstörung Europas“ zu zitieren: „Wir wissen von Herbert Kickl, dass er relativ oft krank ist. Er lässt sich oft entschuldigen und verschwindet für 1-2 Tage. Ich bin gespannt, ob er überhaupt die Robustheit hat, dass er ganz oben ist.“ Es folgte ein riesiger Aufschrei und der Hinweis, dass Gesundheit Privatsache sei.
Kickl postete Gutachten auf Facebook
Nun herrscht scheinbar Gewissheit: Herbert Kickl geht es gut. Das soll zumindest ein am Dienstag gepostetes medizinisches Attest belegen, zu dessen Erstellung sich der FPÖ-Obmann nach den Gerüchten gezwungen sah.
In dem auf Facebook veröffentlichten Gutachten heißt es: „Herr Kickl ist derzeit in einem sehr guten Allgemein- und Ernährungszustand.“ „Gute Nachrichten für meine Unterstützer, weniger gute für meine Gegner ...“, kommentierte Kickl selbst seinen Befund.
„Regelmäßig sportliche Aktivitäten“
Bereits vor fünf Tagen – wohl durch den öffentlich entstandenen Druck aufgrund lancierter Gerüchte – hatte sich Kickl von einer Ärztin untersuchen lassen. Demnach ist er nicht nur gut ernährt, auch sein Immunzustand liegt im Normbereich. Auch Kickls Lebensstil findet ärztlichen Zuspruch: „Zu erwähnen ist sicherlich auch, dass er regelmäßig sportliche Aktivitäten absolviert, was wiederum diese guten Parameter zusätzlich erklären.“
„Hörsturz-Problematik“ im Sommer 2022
Spekulationen um Kickls Gesundheitszustand gibt es schon seit Mitte 2022. Damals fehlte der FPÖ-Chef mehrmals im Nationalrat. Der Grund: gesundheitliche Probleme. Konkret hieß es damals, Kickl sei von einer „unangenehmen Hörsturz-Problematik“ betroffen.
Auch andere Politiker mussten schon mit Attesten überzeugen
Kickl ist nicht der erste altgediente Politiker, der die Öffentlichkeit mit einem ärztlichen Befund überzeugen musste. So fühlte sich Alexander Van der Bellen im Präsidentschaftswahlkampf 2016 gezwungen, zu belegen, dass er nicht an Krebs erkrankt war. Der ehemalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache veröffentlichte in seiner Politkarriere gleich zwei Mal einen negativen Drogenbefund, um entsprechende Gerüchte zu entkräften.
Kickl im Fokus der Staatsanwälte
Unterdessen droht Kickl möglicherweise Ärger mit der Justiz. Denn die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Bestechung und Untreue gegen FPÖ-Granden. Kickl – sowie die ehemaligen Minister Mario Kunasek und Beate Hartinger-Klein – sind betroffen. Es besteht der Verdacht der Korruption, Bestechung und Bestechlichkeit sowie Untreue.
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