Nicht nur Brandstiftung war das Prozess-Thema, es ging auch um weitere Straftaten wie mehreren Spritztouren mit fremden Autos. Drei Jugendliche legten dazu ein Geständnis ab und erklärten sich.
Der Richter fragt am Dienstag im Landesgericht die Daten der drei jungen Angeklagten (18, 17, 17 Jahre) ab. Da fällt schon auf: Sie hatten alle Probleme in ihrer Kindheit und keine männliche Bezugsperson. Der eine wuchs ohne Vater auf, der andere wurde von Mama hinausgeworfen, und der dritte wohnt in einer betreuten WG. „Wir hatten nichts und hatten nichts zu verlieren“, sagt einer der Angeklagten zum Motiv.
Rückwärts in Polizeiauto gekracht
Alle drei müssen sich wegen einer Reihe von Straftaten verantworten, die zwischen 3. Februar und 19. September 2023 begangen wurden: Es geht um Körperverletzung, Nötigung, Sachbeschädigung, Diebstahl, unbefugten Gebrauch von Fahrzeugen und Widerstand gegen die Staatsgewalt. Laut Anklage stahlen die Jugendlichen Wertsachen aus acht unversperrten Fahrzeugen. Mit drei Autos, darunter dem Transporter eines Handwerkers, fuhren sich herum. Dabei prallten sie bei einer Verfolgungsjagd sogar rückwärtsfahrend in eine zivile Polizeistreife. Einer meinte dazu: „Wir haben die Autos benutzt, um in der Nacht heim zu kommen, weil keine Züge mehr gingen.“
Neben einigen Handgreiflichkeiten mit Gleichaltrigen zündelte auch einer der drei in einem Solarium. Mit Folgen: mehr als 200.000 Euro Schaden. Der 17-Jährige hat zu Beginn seiner Lehre deswegen schon 40.000 Euro Schulden. Nach den Geständnissen gelobten alle drei Besserung und „eine Zukunft ohne Straftaten“. Ein bislang unbescholtener 17-Jähriger erhielt eine Diversion, die anderen zwei fassten einen beziehungsweise sechs Monate auf Bewährung aus.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.