Die Corona-Kurzarbeit hat 50.000 Euro pro Job gekostet. Damit war sie die teuerste Unternehmenshilfe in der Pandemie. Dass bei der Kurzarbeit sicher Fehler passiert seien und es in der Hitze des Gefechts Streuverluste gegeben hätte, sagte Wirtschaftsforscher Gabriel Felbermayr am Dienstagabend.
So seien etwa Selbstbehalte wichtig, etwa von den Unternehmen, aber auch von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, sagte der Direktor des Österreichischen Institutes für Wirtschaftsforschung (WIFO) in der „ZiB 2.“ Diese wurden ihm nach abgeschafft. Zudem hätten das Arbeitsmarktservice (AMS) und Wirtschaftsforschungsinstitute frühzeitig einbezogen werden sollen.
Gleichzeitig gab der Wirtschaftswissenschaftler die „Hitze des Gefechts“ zu bedenken und bezeichnete die Kurzarbeit als grundsätzlich gutes Instrument. Die rechtlichen Grundlagen seien laufend verändert worden, die Regierung habe aus den Entwicklungen aber nicht immer die richtigen Lehren gezogen.
Kein Gesetz für Rückzahlung
Sollen Unternehmen wie in der Schweiz Corona-Förderungen zurückzahlen, wenn sie doch Gewinne gemacht haben? Bei dieser Frage von Interviewer Armin Wolf erinnerte Felbermayr daran, dass in Österreich erst die rechtliche Grundlage dafür geschaffen werden müsste. Allgemein sei es wichtig, für die nächste Krise besser gerüstet zu sein, und mehr Daten zu haben. Eine erneute ähnliche Situation könne schließlich nicht ausgeschlossen werden.
Bis Ende 2022 wurden hierzulande knapp zehn Milliarden Euro für die Kurzarbeit ausgeschüttet. ORF-Recherchen floss das meiste Geld in die AUA und den Flughafen Wien mit 261 Millionen Euro beziehungsweise 107 Millionen Euro. Viel Unterstützung erhielten außerdem andere Fluglinien, XXXLutz, Casinos Austria, Magna und Swarovski. Auch die Staatsoper in Wien ist unter den 15 größten Empfängern.
Wer trotz Kurzarbeit Gewinne machte
Kurzarbeitshilfe bekamen unter anderem auch die Österreichischen Lotterien, die über die Webseite und immer geöffnete Trafiken Geschäfte gemacht haben. Förderungen trotz Gewinn erhielt etwa T-Mobile.
Die Mitarbeitenden des Rechnungshofs hatten bereits vor zwei Jahren kritisiert, dass die Vergabe von Kurzarbeit wenig transparent gewesen sei. Die Richtlinien hätten laufend gewechselt.
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