Vor acht Monaten wurden unter der Seebergspitze in Pertisau am Tiroler Achensee menschliche Leichenteile entdeckt. Bis heute scheint nur klar, dass es sich um eine männliche Person handelt. Der Fall bleibt ein Mysterium.
Schreckliche Vorstellung: Ein Mensch verunglückt in den Bergen tödlich, doch die Person geht offenbar niemandem ab – und das jahrelang. Dies trifft auf die nach wie vor nicht identifizierte Leiche zu, die ein Wanderer am 23. August des Vorjahrs in Pertisau entdeckte. „Die sterblichen Überreste lagen am unteren Rand einer Rinne in gut 1000 Meter Höhe unterhalb des Steigs, der zur Seebergspitze führt“, weiß Martin Roner, Ortsstellenleiter der Bergrettung Maurach. Laut Polizei handelt es sich wohl um einen Mann.
Ermittlungen liefen ins Leere
„Trotz intensiver Ermittlungen kennen wir die Identität der Person und die Umstände des Todes nicht“, sagt Polizei-Pressesprecher Christian Viehweider. In solchen Fällen werde zunächst die Liste der Langzeitabgängigen überprüft. Wenn möglich, versuchen die Ermittler außerdem über die DNA die Identität der Leiche herauszubekommen. Beide Maßnahmen führten beim Toten von Pertisau jedoch ins Leere.
Immer wenn die ermittlungstechnischen Grenzen erreicht sind, ist die Polizei auf die Bevölkerung angewiesen. Wenn etwa Kleidungsstücke vom Toten erhalten sind und in den Medien veröffentlicht werden, besteht die Chance, dass die Bevölkerung Hinweise zur Identität geben kann. Dies war beim Toten von Pertisau jedoch nicht möglich.
Zunächst überprüfen wir in solchen Fällen die Liste der Langzeitabgängigen. Außerdem wird versucht, über die DNA die Identität zu klären.
Christian Viehweider, Pressesprecher Polizei Tirol
Unbekannter Toter von Kreith geht niemandem ab
Auf eine solche Maßnahme konnten die Ermittler allerdings bei der unbekannten männlichen Leiche zurückgreifen, die am 11. April 2019 an der Strecke der Stubaitalbahn gefunden wurde. Der Mann, dessen Leiche schon stark verwest war, dürfte mehr als 30 Meter von der Kreither Brücke der Stubaitalbahn gestürzt oder gesprungen sein. Dank einer Zeugenaussage gibt es ein Phantombild, das zusammen mit Kleidungsstücken des Toten auf der Homepage des Bundeskriminalamts (Fahndung) zu sehen ist. Die Veröffentlichung hat jedoch auch nicht zur Klärung der Identität beigetragen.
Hoffen auf „Kommissar Zufall“
Der Mann scheint, genau wie der unbekannte Tote von Pertisau, niemandem abzugehen. So kann wohl nur noch „Kommissar Zufall“ helfen, die beiden mysteriösen Fälle zu klären.
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