Hilfe für Mütter
Hebammen im globalen Kampf für sichere Geburten
Hebammen sind Hilfe und Stütze für Frauen in absoluten Ausnahmesituationen und begleiten sie nicht nur während, sondern auch vor und nach der Geburt. Sie machen Frauen zu Müttern. Wenn es zu Komplikationen kommt, versuchen die Geburtshelfer alles, um Mama und Kind zu retten. Weltweit fehlen aber 900.000 Hebammen.
Eine sichere Geburt ist ein Menschenrecht, doch ist dies nicht immer gewährleistet. Täglich sterben weltweit mehr als 800 Frauen wegen Komplikationen, die während oder vor der Entbindung auftreten. Hebammen spielen eine Schlüsselrolle bei der Gewährleistung sicherer Geburten, aber sie sind nicht überall verfügbar.
Eine Hilfsorganisation, die sich um dieses wichtige Thema kümmert, ist CARE. Sie engagieren sich global für die Rechte von Frauen und Mädchen, was auch den Schutz von Müttern und ihren Babys sowie die Förderung von Geburtshelfern umfasst. Durch die Spenden kann wertvolle Arbeit geleistet werden: Ausbildung von Hebammen, Betrieb von Mutter-Kind-Zentren, sichere Geburten ermöglichen, Aufklärung über Frauenrechte, Familienplanung und Verhütung.
Diyana Joki aus Irak gehört zu den CARE-Hebammen. 2014 flieht sie und ihre Familie, zusammen mit Tausenden anderen, aus dem nordirakischen Sindschar. Dort wird sie Zeugin einer tragischen Geburt, bei der das Neugeborene stirbt und die Mutter nur knapp überlebt. Dieses Ereignis bewegt Diyana dazu, den Beruf der Hebamme zu ergreifen.
Bis heute lebt die Hebamme in einem Flüchtlingsheim und muss drei Stunden lang zu ihrer Arbeitsstelle gehen. Im Krankenhaus fehlt es an medizinischen Equipment. „Geburten sollten idealerweise sonntags oder montags erfolgen, wenn ein Notarzt zugegen ist“, rät sie.
Neben ihrer Rolle als Hebamme fungiert Diyana auch als Aufklärerin. Sie führt Trainings zur Familienplanung durch und informiert über Verhütungsmethoden, um Frauen zu stärken. Trotz der herausfordernden Umstände ist es ihr Ziel, den Frauen in Sindschar während der Geburt, einem ihrer verletzlichsten Momente, Sicherheit zu vermitteln.
Dass Vorbilder wichtig sind, beweist Munguci Hope Mercy aus Uganda: „Als Kind lebte ich neben einem Gesundheitszentrum. Dort arbeitete eine großartige Hebamme. Ich habe sie bewundert, wegen ihr bin ich auch Hebamme geworden.“ Seit drei Jahren arbeitet sie in der Flüchtlingssiedlung „Rhino Camp“. Dort leben neben Uganderinnen vor allem Geflüchtete aus der Demokratischen Republik Kongo, dem Sudan und dem Südsudan.
Hebammen sind aber nicht nur Geburtshelferinnen, sondern klären Frauen auch über Kinderplanung auf. „Bevor ich anfing, lehnten viele Frauen es ab, Mittel zur Empfängnisverhütung zu benutzen. Falschinformationen waren weit verbreitet. Durch meine Arbeit sind ungeplante Schwangerschaften stark zurückgegangen“, erzählt Chiev Sreytoch. Seit drei Jahren arbeitet sie selbst als Hebamme im Talav Gesundheitszentrum in der Provinz Ratanak Kiri in Kambodscha. Sie leistet Geburtshilfe, Nachsorge, macht Hausbesuche per Motorrad und führt Gesundheitstrainings durch.
Indigene Frauen kaum Zugang zu Medizin
Weitere Herausforderungen: „Ein Problem für viele Frauen ist der Mangel an spezifischen Gesundheitsdiensten. Insbesondere für indigene Frauen ist es schwer, medizinische Versorgung zu finden. Aufgrund von Sprachbarrieren wissen sie oft nicht, wohin sie gehen sollen, und haben Angst vor Stigmatisierung oder Zurückweisung.“
Hier geht es zu einer virtuellen Fotoausstellung zum Thema.
Diese drei Beispiele zeigen, dass Hebammen nicht nur Geburtshelferinnen sind, sondern auch Beraterinnen, Ausbilderinnen und manchmal die einzige medizinische Unterstützung, die Frauen in einigen der entlegensten und konfliktreichsten Regionen der Welt zur Verfügung steht. Trotz der Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind, einschließlich mangelnder Ressourcen, schwieriger Arbeitsbedingungen und oft auch persönlicher Risiken, setzen sie sich unermüdlich dafür ein, das Leben von Müttern und ihren Kindern zu schützen und zu verbessern.
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