Eine Mehrheit der Amerikaner sieht im umstrittenen Sozialen Netzwerk TikTok ein chinesisches Werkzeug zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung in den USA. 58 Prozent stimmten dieser Aussage zu, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters und dem IPSOS-Institut unter mehr als 1000 Erwachsenen hervorgeht. 50 Prozent der Befragten sind für ein Verbot von TikTok.
Etwa 13 Prozent widersprachen der Aussage von einem „Beeinflussungswerkzeug“, der Rest war sich nicht sicher oder beantwortete die Frage nicht. Republikaner waren eher als die Demokraten der Ansicht, dass China die App zur Einflussnahme nutzt.
Der Umfrage zufolge befürworten 50 Prozent der Amerikaner ein Verbot von TikTok. 32 Prozent sind dagegen, der Rest ist sich nicht sicher.
Nur Erwachsene befragt
Befragt wurden allerdings nur Erwachsene – nicht jedoch jüngere Amerikaner unter 18 Jahren, die einen erheblichen Teil der TikTok-Nutzer in den Vereinigten Staaten ausmachen. Etwa sechs von zehn Befragten ab 40 Jahren befürworten ein Verbot, bei den 18- bis 39-Jährigen sind es nur vier von zehn. Eine Mehrheit von 60 Prozent hält es zudem für unangemessen, wenn Kandidaten für politische Ämter in den USA TikTok zur Werbung für ihren Wahlkampf nutzen.
Aufgrund ihrer Nähe zur Regierung in Peking stehen der chinesische Mutterkonzern ByteDance und die vor allem bei Jugendlichen beliebte App TikTok in zahlreichen Ländern unter Spionageverdacht. Behörden befürchten, dass die Volksrepublik persönliche Daten der Nutzer unter ihre Kontrolle bringen und die öffentliche Meinung manipulieren kann. TikTok selbst gibt an, einen Milliardenbetrag für Maßnahmen zur Datensicherheit ausgegeben zu haben. Die Daten der 170 Millionen US-Nutzer würden nicht an die chinesische Führung weitergeben.
Die USA haben kürzlich ein Gesetz auf den Weg gebracht, das ByteDance dazu verpflichtet, sein US-Geschäft binnen eines Jahres zu verkaufen. Andernfalls werde der Zugriff auf die wegen ihrer Tanzvideos bekannten Plattform blockiert. Mit seiner Unterzeichnung der Gesetzesvorlage setzte US-Präsident Joe Biden die Frist auf den 19. Jänner 2025 – einen Tag bevor seine Amtszeit enden könnte.
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