Der Meister ist zurück

„Kein Gegner wird gerne gegen West Wien spielen“

Sport-Mix
03.05.2024 06:01

Nach einem einjährigen Ausflug in die HLA Challenge ist West Wien zurück im Handball-Oberhaus. Wirtschaftliche Probleme hatten den amtierenden Meister in die zweite Liga gedrängt, wo der Traditionsverein mit einem neuen, jungen Team zum Anlauf zurück in die Meisterliga ansetze. Mit Erfolg – der 31:20-Erfolg gegen Medalp Tirol am Mittwoch ging für die Truppe von Trainer Roland Marouschek mit dem Wiederaufstieg Hand in Hand. Im Interview mit krone.at resümiert Kapitän Paul Pfeifer die abgelaufene Saison und richtet den Blick bereits auf die neue Mission.

Krone.at: Pauli, willkommen zurück in der HLA Meisterliga!
Pfeifer: Das hört sich sehr cool an! Als ich mich vor einem Jahr mit Roli (Marouschek, Anm.) zusammengesetzt habe und wir über den Kader und das Projekt gesprochen haben, war es natürlich unser Ziel, wieder in die HLA aufzusteigen. Dass uns das in der ersten Saison gelingt, damit hat natürlich niemand rechnen können. Dass wir das mit dem Cup-Wochenende in den Beinen, das uns so viel Kraft und Nerven gekostet hat - so schön es auch war - noch so fertig spielen, ist schon sehr, sehr stark.

West Wien ist zurück in der HLA Meisterliga. (Bild: GEPA/GEPA pictures)
West Wien ist zurück in der HLA Meisterliga.

Ihr habt mit einer völlig neuen Mannschaft den Aufstieg in Angriff genommen – was hat es gebraucht, um so schnell so gut zu harmonieren?
Was unser Team ausmacht, ist diese gute Mischung aus jungen, unglaublich talentierten Spielern - für mich die talentiertesten Spieler in Österreich - gepaart mit zwei, drei erfahrenen Spielern, die doch schon einiges erlebt haben und jüngere Spieler an der Hand nehmen können. Diese Mischung hat uns so stark gemacht, dieser Wille, diese Motivation, die die ganze Mannschaft jeden Tag in jedes Training gebracht hat. Das macht uns einzigartig.

Mit eurem Cup-Sieg habt ihr gezeigt, dass ihr mit den ganz Großen mithalten, sie sogar besiegen könnt. Was dürfen wir kommende Saison von West Wien erwarten? Was erwartet West Wien?
Wir gehen ohne Druck in die Spiele, werden unsere Gegner ärgern. Kein Gegner in der HLA wird gerne gegen uns spielen. Ich denke, dass wir den ein oder anderen großen Namen durchaus überraschen können. Wir dürfen nicht erwarten, immer so zu spielen wie im Cup, aber an einem guten Tag können wir gegen jeden Gegner eine spannende Partie liefern.

Du bist HLA-Meister und Cup-Sieger. Vor drei Jahren hätte wohl kaum ein West-Wiener mit solch einem Lebenslauf gerechnet ...
Das ist natürlich unglaublich, wenn man bedenkt, was da seit dem letzten Cup-Titel für unglaublich gute Mannschaften, für unglaublich gute Spieler für West Wien aufgelaufen sind, die mittlerweile in den besten Ligen der Welt auf dem Parkett stehen. Mit dieser Mannschaft letztes Jahr ohne Legionäre und dann heuer noch einmal einen Titel zu holen, hätte wohl kaum jemand für möglich gehalten.

2023 wurde Pfeifer (6.v.r.) mit West Wien österreichischer Handball-Meister. (Bild: GEPA pictures)
2023 wurde Pfeifer (6.v.r.) mit West Wien österreichischer Handball-Meister.

2023 ist West Wien aus finanziellen Gründen als Meister abgestiegen – nun geht es zurück ins Oberhaus. Für wie lange – auch aus finanzieller Sicht …
Das Budget für die anstehende Saison ist da, wir können ohne Bedenken durchspielen. Es wird laufend daran gearbeitet, dass das auch langfristig so bleibt. Ich fokussiere mich darauf, dem Verein so gut wie möglich sportlich zu helfen, in puncto Wirtschaft haben wir viele motivierte und fähige Leute, die im Hintergrund dafür sorgen, dass es auch finanziell so weitergehen kann.

Gekommen, um zu bleiben: West Wien will sich im Oberhaus nicht verstecken. (Bild: GEPA/GEPA pictures)
Gekommen, um zu bleiben: West Wien will sich im Oberhaus nicht verstecken.

Wie motiviert man junge Spieler, um den Aufstieg zu kämpfen, wenn nicht einmal gewährleistet ist, längerfristig in der Meisterliga bleiben zu können?
Wir spielen nicht, um reich zu werden. Wir spielen, weil es uns Spaß macht, wir eine geile Zeit haben wollen. Nichtsdestotrotz hat sich West Wien in den vergangenen Jahren als gutes Sprungbrett ins Ausland erwiesen, junge Spieler präsentieren sich bei uns für höhere Aufgaben. Wir haben etwa mit Seppo Frimmel (Szeged), Constantin Möstl (Lemgo) oder Elias Kofler (Potsdam) schon oft gesehen, wo der Weg hinführen kann.

Zitat Icon

Wir werden die nächste Saison zu einem grünen Fest machen.

(Bild: GEPA pictures)

Paul Pfeifer

Machst auch du im Sommer von dem Sprungbrett Gebrauch, oder bleibt Paul Pfeifer ein Grüner?
Ich bleibe auf jeden Fall bei West Wien. Ich habe mich diesem Projekt angeschlossen, um wieder in die erste Liga aufzusteigen und möchte dort natürlich auch spielen. Wir werden die nächste Saison zu einem grünen Fest machen.

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