Die neue EU-Wald-Verordnung bringt Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger auf die Palme – und nicht nur ihn.
Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger war schon mal besser aufgelegt. Grund für die Übellaune ist eine neue EU-Verordnung zum Thema Wald – oder wie es Moosbrugger nennt: „Ein Bürokratiemonster, das die EU hier aufgleist und das so nicht auf unsere Waldbäuerinnen und Waldbauern losgelassen werden darf.“ Hinter der EU-Entwaldungsverordnung steht der Wunsch, keine Wald- in Agrarflächen umzuwandeln. So soll der weltweite Abrodungstrend gedämpft werden. Mittel zum Zweck: Mehr Transparenz. Etwa die sogenannte Geolokalisation – und genau daran stößt sich Moosbrugger.
„Durch die neue Verordnung müsste z. B. ein Kleinwaldbesitzer, der etwa einem Tischler einige Baumstämme verkauft, für jeden einzelnen Baum die genaue GPS-Geolokalisation samt lateinischem Namen in ein Datenerfassungssystem eintragen. Das bedeutet einen enormen zusätzlichen Bürokratieaufwand,“ wettert er. So etwas würde lediglich den Frust der (Wald-)Bäuerinnen und Bauern über unnötige bürokratische Hürden verstärken, ist er sich sicher.
„Alle in einen Topf geworfen“
Moosbrugger ärgert, dass „unsere nachhaltige Waldbewirtschaftung mit der rücksichtslosen Abholzung der Regenwälder in denselben Topf geworfen wird“. Zudem macht er Ministerin Leonore Gewessler den Vorwurf, hier nicht „verantwortungsbewusst“ zu handeln, Moosbrugger fordert eine Überarbeitung der Verordnung. Damit ist er nicht allein. Auch in anderen Bundesländern regt sich Widerstand. Regionen mit einer „nachweislich stabilen bis zunehmenden Waldfläche“ und „strengen gesetzlichen Bewirtschaftungsregelungen“ müssten ausgenommen werden.
Sogar eine Online-Petition wurde gestartet. (www.eu/!qtmdr). Ob die vielkritisierte Informationspflicht für Waldbesitzer vielleicht doch noch fällt wie eine kranke Esche, bleibt allerdings abzuwarten.
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