Pfuscher-Firmen

Solar-Traum kostet viel Geld und jede Menge Nerven

Tirol
03.05.2024 07:41

Strom sparen per Solaranlage – das wollen viele! Das schnelle Geschäft mit den Fotovoltaik-Anlagen boomt: Doch viele vermuten hinter so mancher Kunden-Abzocke ein System!

Corona und die Energiekrise ließen die Nachfrage nach Fotovoltaik-Paneelen explodieren, gleichzeitig gab es aber einen Lieferengpass und zu wenig Installateure. Auf dem Markt herrschte Goldgräberstimmung und Verbraucherschützer wurden nicht müde, vor Pfusch, Pannen und windigen Vertriebsfirmen zu warnen.

Mehr als 40.000 Euro verloren
Jakob Schestak, Chef vom Hotel Waldhof in Gerlos im Tiroler Zillertal, hatte kein Glück bei der Auswahl des Anbieters. Die zum Teil völlig demolierte Anlage musste bereits nach dem ersten Winter wieder abmontiert werden.

Mehrere Fotovoltaik-Paneele am Dach vom Hotel Waldhof in Gerlos haben den Winter nicht überstanden. (Bild: Hotel Waldhof)
Mehrere Fotovoltaik-Paneele am Dach vom Hotel Waldhof in Gerlos haben den Winter nicht überstanden.

Dabei kann der Zillertaler froh sein, dass sein ganzer Drei-Sterne-Betrieb nicht komplett abgefackelt ist. An mehreren Stellen waren nämlich schon erste Brandflecken zu erkennen. „Ich habe mehr als 40.000 Euro verloren und musste noch einiges für den Abbau drauflegen“, ärgert sich der Hotel-Besitzer und versteht nicht, warum dem Anbieter nicht längst der Stecker gezogen wurde. Schließlich sollen auch sein Nachbar und viele andere über den Tisch gezogen worden sein.

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Ich habe mehr als 40.000 Euro durch die Installation der Anlage verloren. Wir sind aber bei Weitem nicht die einzigen Geschädigten.

Jakob Schestak, Chef vom Hotel Waldhof

Zusätzliche Kosten für „richtigen“ Elektriker
Ähnlich wie Schestak erging es auch einem „Krone“-Leser in Pettneu am Arlberg. „Das Unternehmen hat der ehemalige Eigentümer schnell verkauft und der ahnungslose Angestellte, der zum Geschäftsführer gemacht wurde, ist in Privatinsolvenz. Zuvor musste bereits die Ehefrau als gewerberechtliche Geschäftsführerin herhalten“, erklärt der Oberländer, den die Installation seiner verpfuschten PV-Anlage nicht nur viele Nerven gekostet hat.

Es fielen nämlich zusätzliche Kosten für einen „richtigen“ Elektriker an und der Mann wurde laut eigenen Angaben auch noch um die Förderung gebracht.

„Das ist halt der Nachteil an dem Boom. Sehr viele Ahnungslose sehen ein schnelles Geschäft. Insbesondere damals, als die Stromkosten sehr gestiegen und die Lieferketten gestört waren, gab es wohl viele solcher Ganoven“, betont der Oberländer.

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