Das 2003 eröffnete Bundesleistungszentrum in Neusiedl am See ist die Brutstätte für rot-weiß-rote Segel-Erfolge. Hier läuft alles zusammen, hier fühlen sich die Athleten wohl, treffen sich zum Training, Austausch und Analysen bzw. feilen mit profesionellen Mitteln an Material und Taktik.
Fast das ganze Jahr über sind die besten Segler und Surfer im wahrsten Sinne des Wortes über die sieben Weltmeere verstreut unterwegs. „Umso wichtiger ist es, eine Heimstätte zu haben, in der man sich wohl fühlt, wo man sich austauschen, analysieren, entwickeln oder auch das Material warten kann“, weiß Matthias Schmid, seines Zeichens Sportdirektor des Österreichischen Segelverbandes.
Ohne dem Bundesleistungszentrum und der intensiven Zusammenarbeit aller hätten wir als kleines Binnenland im Segelsport keine Chance.
OeSV-Sportdirektor Matthias SCHMID
Seit 2003 hat der Verband mit dem Bundesleistungszentrum für Segeln und Surfen in Neusiedl am See genau eine solche Heimstätte. Finanziert aus Mitteln von Bund, Land Burgenland und der Stadtgemeinde Neusiedl.
Hier wurden drei Olympiamedaillen „vorbereitet“ – Gold und Silber für Roman Hagara/Hans Peter Steinacher bzw. Andi Geritzer 2004 in Athen, Bronze für Tom Zajac/Tanja Frank 2016 in Rio de Janeiro.
Hier wird das gesamte Equipment des Verbandes gelagert und gewartet.
Hier hat man die Räumlichkeiten und das Equipment für Video-Analysen bzw. Entwicklungsarbeit mittels modernster Technik.
Hier hat der österreichische Olympiakader seinen Stützpunkt und trifft auch die Segler des Nachwuchskaders, womit die im „Generationenvertrag“ manifestierte Prämisse unterstützt wird, wonach wir als kleines Binnenland nur gemeinsam erfolgreich sein können.
Senkrechtstarter Bontus
Ein „Produkt“ der gezielten gemeinsamen Arbeit von Verband und Athleten ist die jüngste Entwicklung von Valentin Bontus. Vor etwas mehr als einem Jahr noch ein unbeschriebenes Blatt in der internationalen Szene, hat sich der Kite-Surfer vom Yachtclub Podersdorf als WM-Vierter längst in der Weltspitze etabliert. „Nach außen ist er der coole, lockere Surfer, aber enorm zielstrebig und bereit, die gemeinsamen Strategien umzusetzen“, lobt Schmid den 23-Jährigen, der wohl Burgenlands heißestes Eisen im Olympischen Feuer ist.
Wer weiß, vielleicht bringt ja er die nächste Medaille mit, wenn sich die Weltenbummler wie jedes Jahr im Dezember zum „Oylmpic Summit“ mit gemeinsamen Aktivitäten in Neusiedl treffen.
Ein Ticket für die Spiele wird noch vergeben
Anders als bei Kite-Foiler Bontus ist in der Nacra-17-Klasse das Nationenticket, das Lukas Haberl und Tanja Frank mit Platz vier bei der EM im Vorjahr lösten, noch nicht gleichbedeutend auch jenes für Olympia. Weil es mit Laura Farese und Matthäus Zöchling vom UYC Neusiedler See ein zweites starkes rot-weiß-rotes Boot in der Klasse gibt.
Startschuss zur Nacra-17-WM
Die WM ab Dienstag im südfranzösischen La Grande-Motte soll Licht ins Dunkel bringen. Die Verhältnisse in den letzten beiden Wochen ließen keine optimale Vorbereitung zu. „Wir hatten durch die Bank ,Überlebensbedingungen’, nur Starkwindtage – und es war sehr kalt. Aber wir haben ein Gefühl fürs Revier bekommen“, ist die Neusiedlerin Frank zuversichtlich – und hofft auf ein Top-10-Ergebnis!
„Durch die starke EM haben sie natürlich in der internen Quali die Nase vorne, da müssten die anderen schon gehörig liefern“, weiß OeSV-Sportdirektor Matthias Schmid. Was die beiden 23-Jährigen auch vorhaben. „Das ist unser wichtigster Event in diesem Jahr. Wir werden alles unternehmen, um erfolgreich abzuschneiden“, ist sich Vorschoter Zöchling bewusst. Liefern sie – wie gefordert – „gehörig“, folgt im Sommer eine noch wichtigere Regatta...
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