Ab sofort:
Houthi wollen Schiffe auch im Mittelmeer angreifen
Die Houthi-Miliz im Jemen hat am Freitag eine Ausweitung ihrer Angriffe auf Handelsschiffe im Mittelmeer angekündigt. Ein Sprecher der Gruppe sagte vor Zehntausenden Anhängern in der Hauptstadt Sanaa (siehe Video oben), ab sofort sollten auch Schiffe angegriffen werden, die im Mittelmeer auf dem Weg zu Häfen in Israel seien.
Nach Einschätzung von Experten verfügen die Houthi über Raketen mit einer Reichweite von bis zu 2500 Kilometern und könnten ihre Drohung somit theoretisch wahr machen. Die mit dem Iran und der Hisbollah im Libanon verbündete Houthi-Miliz greift seit Monaten Handelsschiffe an, die an seiner Küste im Roten Meer und dem Arabischen Meer sowie dem weiteren Indischen Ozean vorbeifahren.
Jemen liegt an weltweit wichtigster Handelsroute
Der Jemen liegt an einer der wichtigsten Handelsrouten weltweit, die Europa mit Asien verbindet. Auch an dem iranischen Angriff auf Israel mit Raketen und Drohnen Mitte April sollen sich die Houthi beteiligt haben. Der Angriff wurde jedoch weitgehend von Israel und seinen Verbündeten abgewehrt.
Die Houthi wollen nach eigenen Angaben ein Ende der israelischen Militäroperation im Gazastreifen erzwingen. Für den Fall einer Offensive auf die Stadt Rafah im Süden des Küstenstreifens kündigte der Houthi-Sprecher an, die Angriffe auf alle Schiffe auszuweiten, deren Betreiber mit Israel Geschäftskontakte unterhielten.
Bisher wurden nur Schiffe ins Visier genommen, die von oder nach Israel unterwegs waren oder israelischen, britischen oder US-amerikanischen Unternehmen gehören.
EU-Einsatz zum Schutz der Handelsschifffahrt
Mehrere westliche Staaten sind an Einsätzen zur Abwehr der Houthi-Angriffe beteiligt. Auch die EU hat vor einigen Wochen einen Militäreinsatz zum Schutz der Handelsschifffahrt im Roten Meer gestartet. Luftschläge der USA und Großbritanniens mit Unterstützung Verbündeter, die darauf abzielten, die Fähigkeiten der Huthi zu beschneiden, zeigten bisher nicht den gewünschten Erfolg.
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