Neues Kapitel in der Causa prima der Landeshauptstadt: In der Grazer FPÖ-Finanzaffäre sorgt nun ein heimlich aufgenommenes Tonband für Brisanz – die Abschrift liegt der „Steirerkrone“ vor.
Im FPÖ-Finanzskandal geht es Schlag auf Schlag. Eben erst wurde bekannt, dass gegen einen Ex-Gemeinderat auch wegen Kinderpornos ermittelt wird, nun sind Abschriften eines brisanten Tonbandmitschnitts an die Öffentlichkeit gelangt. Widerlegte Insider sein eigenes Geständnis? Aufgenommen wurde das Tonband am 15. April bei einem Würstelstand am Grazer Hauptplatz, und zwar nach einer Sitzung des Korruptionsfreien Gemeinderatsclubs (KFG). Vier Mitglieder, darunter KFG-Chef Alexis Pascuttini und Jasmin Hans, trafen zufällig auf den ehemaligen FPÖ-Finanzreferenten Matthias Eder, verwickelten ihn in ein Gespräch und nahmen dieses auf. Auszüge aus dem Transkript liegen der „Kronen Zeitung“ vor.
Darin widerlegt Matthias Eder teilweise seine Aussagen in seiner Selbstanzeige, Gelder der Stadtpartei und des Gemeinderatsklubs für sich selbst verwendet zu haben. „Natürlich war ich es nicht alleine! Wie soll ich alleine 700.000 Euro gefladert haben? Wer glaubt das?“, schreit er auf und begründet dies mit „Ich hab gemacht, was mir angeschafft wurde, man dient seinem Herrn!“ Damit bringt er seinen Ex-Chef und den kürzlich als wilden Mandatar in den Grazer Gemeinderat zurückgekehrten Mario Eustacchio ins Spiel.
„Ich war schwer alkoholisiert“
Gegenüber dem „Standard“ lässt Eder durch seinen Anwalt ausrichten, zu diesem Zeitpunkt schwer alkoholisiert gewesen zu sein. Der Inhalt seiner Selbstanzeige entspreche der Wahrheit, er trage die alleinige Verantwortung. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.
Pikant: Laut Information der „Krone“ hat Eders Rechtsvertreter kurz nach der „b’soffenen Würstelstand-Gschicht“ das Mandat aufgekündigt. Laut Gesetz gilt eine zweiwöchige Kündigungsfrist, bis dahin muss er Eder noch vertreten. Diese war gestern knapp noch nicht verstrichen.
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