Ungeahnte Folgen

Wegen Gazakrieg: Ugandas Kirche geht der Wein aus

Ausland
04.05.2024 13:39

Ungeahnte Folge des Nahost-Konflikts: Ugandas katholischen Priestern könnte bald der Messwein ausgehen. In einem Schreiben an alle Diözesen des ostafrikanischen Landes appelliert die kircheneigene Importfirma an Geistliche, den Wein in den kommenden Wochen zu rationieren.

Wein gehört unbedingt zum Sakrament der Eucharistie, wo er nach römisch-katholischem Glauben in das Blut Jesu Christi verwandelt wird. In der Kirche Ugandas läuft man Gefahr, das bald nicht mehr feiern zu können. Schuld daran ist der Krieg im Nahen Osten zwischen Israel, der Hamas und weiteren Kriegsparteien.

Wein kommt frühestens Ende Mai
Denn für seine Gottesdienste importiert Ugandas Kirche Wein aus Spanien. Ein damit beladenes Schiff, das bereits Anfang April erwartet wurde, verspätet sich aber enorm. Denn statt über das Mittelmeer und das Rote Meer fahren zu können, muss es nun die sicherere Route über den Atlantik und den Indischen Ozean nehmen. Damit gelangt der Wein –  über den Hafen in Kenia als Zwischenstopp –  frühestens Ende Mai nach Uganda, so die Importfirma in dem Schreiben.

Für die Zwischenzeit habe man nur noch einen begrenzten Vorrat an weißem Messwein zur Verfügung. Die Priester müssen daher Maß halten. Panschen ist keine Option: Der Wein muss natürlich und rein sein und darf nicht mit anderen Substanzen vermischt werden.

Unsicher gemacht wird das Rote Meer von der mit dem Iran verbündeten Houthi-Miliz im Jemen: Seit Beginn des Gaza-Kriegs, ausgelöst durch den Hamas-Überfall am 7. Oktober 2023, beschießen die Islamisten Israel immer wieder mit Raketen. Bald darauf begannen auch die Angriffe auf Handelsschiffe, die durch das Rote Meer am Jemen vorbeifahren.

Raketen reichen bis ins Mittelmeer
Erst am Freitag hat die Houthi-Miliz eine Ausweitung der Attacken auf Frachter im Mittelmeer angekündigt. Ab sofort sollten auch Schiffe angegriffen werden, die dort unterwegs zu israelischen Häfen seien, erklärte ein Sprecher der Gruppe vor Anhängern in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa. Die Houthis verfügen nach Einschätzung von Experten über Raketen mit einer Reichweite von bis zu 2500 Kilometern. Sie könnten ihre Drohung somit wahr machen.

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