Für Bestürzung und Beklemmung sorgt ein schlimmes Geständnis eines früheren Torwarts im deutschen und österreichischen Fußball: Georg Koch, in der Saison 2009 für neun Spiele Goalie beim SK Rapid, ist an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt! „Die Krankheit ist unheilbar, ich werde sterben. Aber wann mich der liebe Gott holen wird, hat er noch nicht entschieden!“
Wie der 52 Jahre alte Deutsche im Interview mit der „Bild am Sonntag“ verrät, wisse er bereits seit rund einem Jahr von der Erkrankung. „Festgestellt wurde der ganze Mist bei einer Routine-Untersuchung“, so Koch, dem es nach eigenen Angaben zuvor schon nicht so gut gegangen war. „Meine Blutwerte waren auffällig schlecht. Der Arzt hat mir dann irgendwann die Diagnose mitgeteilt und mir noch sechs Monate gegeben – aber damit lag er ganz schön daneben.“ Seinen Humor habe er trotz der Krebserkrankung nicht verloren – und so habe er seinen 70 Jahre alten Arzt auch scherzhaft gewarnt, „dass er aufpassen soll, dass es nicht noch umgekehrt wird und ich ihn auf seiner Beerdigung besuche“.
Karriereende nach Skandal in Wiener Derby
Seine Rapid-Zeit sollte in der Saison 2008/09 nicht nur von lediglich kurzer Dauer sein – sie sollte auch den Beginn seines Karriereendes markieren. Denn der als Ersatz für den damals verletzten Stammtormann Helge Payer geholte Deutsche erlitt bei einem Wiener Derby durch einen aus dem Austria-Fanblock geworfenen und direkt neben ihm detonierten Knallkörper einen Kreislaufzusammenbruch, von dem er sich nie mehr richtig erholen sollte. Eine Schädigung im Innenohr führte zu anhaltenden Gleichgewichtsproblemen, die trotz mehrmonatiger Therapie nicht wegzubekommen und mit dem Beruf eines Profi-Fußballers nicht mehr vereinbar waren.
Nun durchlebt er eine noch viel schwierigere Zeit. „Das ist schon bitter, wenn Du dir durch die Haare gehst und plötzlich ein ganzes Büschel Haare in den Händen hältst“, sagte Koch. „Für Dinge, die du früher in fünf Sekunden erledigt hast, brauche ich inzwischen eine halbe Minute. Aber ich muss mich ja mit der Krankheit arrangieren. Jammern bringt nichts und war noch nie mein Ding.“ Es gebe zwar „diese Phasen“, in denen er sich frage, warum es ihn erwischt habe.
„Ich hatte ein tolles Leben!“
„Aber wenn man einmal selbst auf einer Krebsstation gewesen ist und man sieht, wie viel Elend es gibt und dass es auch kleine Kinder trifft und junge Menschen, dann kann ich das auch anders einordnen und zu dem Entschluss kommen: Ich hatte ein tolles Leben!“, sagte Koch, der angab, sich „aktuell mit Medikamenten aus den USA“ behandeln zu lassen: „Ich konnte das Elend auf den Krebsstationen einfach nicht mehr ertragen, das hat mich fertig gemacht.“ Zuletzt hatte Koch im Fußball als Tormann-Trainer sowie später als Teammanager bei Viktoria Köln gearbeitet. Im vergangenen Jahr hatte der Klub mitgeteilt, dass sich Koch aus privaten Gründen zurückziehe.
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