Video veröffentlicht

Hamas-Brigaden beschossen Grenzübergang nach Gaza

Ausland
05.05.2024 21:00

Der bewaffnete Arm der Hamas hat den derzeit wichtigsten Grenzübergang für Hilfsgüter in den Gazastreifen beschossen. Die Essedin-al-Qassam-Brigaden hätten „die feindlichen Truppen getroffen“, schrieb die Gruppe am Sonntag. Israels Armee hatte den Übergang zuvor wegen der Angriffe geschlossen.

Die Hamas verbreitete am Sonntagabend ein Video, das den Beschuss zeigen soll. Der Erklärung nach kamen Kurzstreckenraketen zum Einsatz. Die israelische Armee hatte zuvor mitgeteilt, dass aus einem Gebiet nahe der Stadt Rafah zehn Geschosse in Richtung des Übergangs Kerem Schalom abgefeuert worden seien. Daher sei der Übergang gesperrt worden. Medien berichteten von etwa zehn Raketen und mehreren Verletzten.

Hamas-Kämpfer (Bild: AFP)
Hamas-Kämpfer

Erst im April hatte die israelische Regierung auf Druck der US-Regierung zugesagt, „vorübergehend“ Hilfslieferungen über den Grenzübergang Erez sowie den Hafen von Ashdod zu ermöglichen und mehr direkte Hilfe aus Jordanien über den Grenzübergang Kerem Schalom im Süden zuzulassen. Die Hilfsgüter sollen eine „humanitäre Krise verhindern und die Fortsetzung der Kämpfe gewährleisten“, hieß es aus dem Büro von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu.

Menschen in Rafah am Sonntag (Bild: AFP/Basma Badran)
Menschen in Rafah am Sonntag

Hungersnot breitet sich nach Süden aus
Laut dem Welternährungsprogramm (WFP) breitet sich die Hungersnot im Palästinensergebiet derzeit immer weiter nach Süden aus (siehe Video oben). Der Leiter des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA), Philippe Lazzarini, forderte eine unabhängige Untersuchung des Raketenbeschusses und der Schließung des Grenzübergangs.

Der Krieg dauert fast sieben Monate. Bei dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober kamen etwa 1170 Menschen ums Leben, 250 weitere wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Die meisten von ihnen sind inzwischen vermutlich tot. Seit dem Hamas-Angriff greift Israels Militär den Gazastreifen an. Dabei sollen inzwischen mehr als 34.600 Menschen getötet worden sein. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

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