Aktuelle Auswertungen weltraumgestützter Messungen des DLR-Instituts für Physik der Atmosphäre würden zeigen, dass die Regeneration der Ozonschicht weiter voranschreitet, so die Forscher. "Das Ozonloch im Jahr 2012 über der Antarktis ist eines der kleinsten der letzten Jahre", berichtet Professor Martin Dameris vom DLR. Sowohl seine flächenmäßige Ausdehnung als auch die gemessenen minimalen Ozonwerte sind, im Vergleich zu den beobachteten Werten der letzten Jahre, in diesem Jahr klein. "Dies ist ein deutlicher Hinweis auf die Erholung der Ozonschicht insgesamt", so der Forscher.
Klima-Chemie-Modelle als Grundlage
Bisher stimmen die Klima-Chemie-Modellrechnungen des DLR mit den Beobachtungen überein: Wenn der Trend anhält, dann wird sich nach diesen Modellrechnungen das Ozonloch schließen und die Ozonschicht sich regenerieren. Grundlage für die Vorhersagen sind Modellrechnungen, mithilfe derer physikalische, dynamische und chemische Prozesse in der Atmosphäre simuliert werden. Diese sogenannten "Klima-Chemie-Modelle" wurden unter anderem im Institut für Physik der Atmosphäre erstellt.
Das Ozonloch wird seit Anfang der 1980er-Jahre jeweils zu Beginn des antarktischen Frühlings - Mitte September bis Mitte Oktober - beobachtet. Es ist die Folge des hohen Chlorgehaltes in der Stratosphäre, also in der Atmosphärenschicht zwischen etwa zehn und 50 Kilometer Höhe, der durch die Emissionen von FCKWs bedingt wird.
FCKW-Verbot zeigt deutliche Wirkung
Durch die drastische Reduktion des FCKW-Gehalts in der Atmosphäre konnte diese positive Wirkung auf die Ozonschicht hervorgerufen werden. Die Produktion und der Gebrauch von FCKW wurde durch das Montreal-Protokoll im Jahr 1987 und entsprechende Nachfolgevereinbarungen geregelt; seit Mitte der 1990er-Jahre ist die Verwendung von FCKWs nahezu ganz verboten. Infolgedessen beobachte man seit Beginn dieses Jahrhunderts einen Rückgang der stratosphärischen Chlorbeladung, so die Forscher.
Durch meteorologische Einflüsse, also durch die Temperaturabhängigkeit der Ozon abbauenden, chemischen Reaktionen erholt sich die Ozonschicht jedoch nicht stetig. Das bedeutet, das Ozonloch zeigt Jahr-zu-Jahr-Variationen mit jeweils stärkeren und geringeren Ozonverlusten, aber mit einem insgesamt positiven Trend hin zu höheren und damit wieder normalen Ozonwerten. Die Beobachtungen in diesem Jahr belegen die insgesamt positive Tendenz der Entwicklung.
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