Karriereende nah
Lungenleistung, Wattzahl und Kopf gehen runter!
Seit 24 Jahren und elf Monaten ist er an den Rollstuhl gefesselt – und trotzdem sagt Walter Ablinger nun erstmals: „Mein Körper funktioniert nicht mehr!“ Womit der zweifache Paralympics-Triumphator das letzte Ziel seiner Karriere nicht mehr erreichen wird und kann. Ein sportliches Drama!
„Aufgeben“gehörte bisher nicht zu Walter Ablingers Wortschatz.
Doch jetzt?
„Mein Körper funktioniert nicht mehr“, sagt der 54-Jährige, der seit Juni 1999 im Rollstuhl sitzt. O-Ton des Handbike-Stars: „Meine Wattzahl runter, meine Lungenleistung geht runter, mein Kopf geht runter . . .“
Und damit die Platzierungen in Ergebnislisten. Hatte es für Ablinger bei den vorangegangenen 98 Weltcup-Starts 33 Mal zu einem Top-3-Platz gereicht, so bei seinem 99. und 100. am Wochenende in Ostende nur zu zum 32. im Einzelzeitfahren bzw. 35. im Straßenrennen. „So schlecht war ich seit 16 Jahren nicht“, klang der Innviertler bei der Rückreise von Belgien ratlos. Er erzählte am Telefon, dass er sich von einer Covid-Erkrankung und den bei einem Trainingsunfall im Oktober 2021 erlittenen Rippenbrüchen nie mehr wirklich erholt hätte. Ehe Ablinger am Tag der Inklusion so ehrlich wurde, dass es beim Zuhören fast weh tat:
- „Wie es aussieht, ist meine Zeit vorbei.“
- „Auch wenn ich in der Saisonvorbereitung 8500 Trainingskilometer hinter mich brachte, so habe ich in Paris nichts mehr verloren.“
- „Ich hab’ in auch gar keine Chance mehr, bei den Paralympics dabei zu sein.“
- „Selbst eine letzte WM-Qualifikation ist Illusion.“
- „Ich hab’ mit solchen Leistungen aber im Spitzensport auch nichts verloren!“
Das sagt der Mann, der bei sechs Antreten bei Paralympics fünf Medaillen – davon zwei in Gold – eroberte. Der 2021 auch Behindertensportler des Jahres war. Und der jetzt vor dem Karriereende steht. Er, der Unverwüstliche!
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