„Meinungsverschiedenheiten, Wut und Hass finden immer öfter den Weg aus dem Netz in die reale Welt“ stellt Conny Bischofberger in ihrem heutigen Kommentar in der „Krone“ traurig fest. Mit der grausigen „Blutattacke“ gestern Vormittag auf die Akademie der Wissenschaften sei der Nahost-Konflikt endgültig bei uns angekommen. Doch, war er das nicht schon zuvor? Herabgerissene Israel-Fahnen: seit dem Beginn der Eskalation zwischen Israel und Palästina Anfang Oktober keine Einzelfälle. Beschimpfungen und tätliche Angriffe auf jüdische Geschäfte und Einrichtungen, ja auf Jüdinnen und Juden selbst: die Ausnahme, aber real. Und nun? Ein blutiger Angriff, gerichtet gegen Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, und Karoline Edtstadler, die sich als Ministerin politisch immer wieder gegen Judenhass engagiert. Falsches Blut zwar, aber ein echtes Zeichen.
Ein Zeichen echten Hasses. Auch, wenn der Verursacher, ein ehemaliges Mitglied der Letzten Generation, darauf beharrt, der Protest habe sich gegen die „Normalisierung eines Völkermordes“ gerichtet und sei für einen „Waffenstillstand“ im Gazastreifen geschehen. Was übrig bleibt, sind Juden als Opfer. Nicht zum ersten Mal. Erst in der Nacht auf den 1. Mai waren in Wien zahlreiche Hauswände eines jüdischen Besitzers mit antisemitischen Parolen beschmiert worden. Ein weithin sichtbares Zeichen echten Hasses. Dass die Politik, in diesem Fall Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) ebenso sichtbar antrat, um mit Deutsch und dem israelischen Botschafter diese Zeichen zu übermalen, zeigt allen Menschen, die in Österreich leben, den richtigen Umgang mit Hass vor: gemeinsam, gewaltfrei, ruhig. Niemals geduckt, ängstlich und verhalten – sondern klar, deutlich und mit Stolz darauf, dass in unserem Land ein jeder in Frieden leben kann.
Kommen Sie gut durch den Dienstag!
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