Er könnte wütend sein, verzweifelt – und entscheidet sich dennoch für die Menschlichkeit. Als vor drei Jahren radikale Islamisten das Restaurant und Hotel von Uri Jeremias in der israelischen Stadt Akko niederbrannten, da hörte der 76-Jährige trotzdem nicht auf, seine Botschaft der Versöhnung weiter in die Welt zu tragen.
Der Uri Buri genannte sympathische Gastronom ist im ganzen Land bekannt. Weil er in seinem Fischlokal nicht nur außerordentlich gut kocht – sondern hier auch einen außergewöhnlichen Hort des Friedens und des Miteinanders geschaffen hat. In einer Region, die sich mit Frieden und Miteinander so schwertut.
Seit mehr als 30 Jahren arbeiten und essen bei ihm Menschen verschiedener Nationalitäten und Religionen, Palästinenser und Israelis, Juden und Nichtjuden, Christen, Muslime, Drusen. Und sie tun es auch jetzt noch mitten im Krieg. Mit dem wohl wichtigsten Werkzeug, das dieses Miteinander erst möglich macht: dem unerschütterlichen „Respekt für Unterschiede“.
„Man muss Optimist sein“, ist Uri Buris Credo in diesen schwierigen Zeiten, die seine kleine Welt erschüttern. Dieser Optimismus, die gelebte Utopie des Friedens, seine Botschaft der Versöhnung sollte dieser Tage laut um die Welt schallen, da in unseren Breiten viel zu oft nur noch radikales, undifferenziertes Schwarz-Weiß-Denken jegliche Diskussion übertönt. Und das ganz besonders, wenn es um den so komplexen Nahost-Konflikt geht.
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