Politisches Statement

Irisches Horror-Bambie muss Körperbemalung ändern

Society International
08.05.2024 10:48

Das Thema Gaza-Krieg hat nun auch den eigentlichen ESC-Wettbewerb erreicht. Nach dem Einzug ins Finale des Eurovision Song Contest hat Bambie Thug aus Irland die Organisatoren kritisiert, weil sie auf der Änderung einer Körperbemalung bestanden hatten. Dabei ging es um ein Statement im Nahostkonflikt.

Eigentlich hatte Bambie Thug in der Ogham-Schrift, die in Irland im frühen Mittelalter genutzt wurde, die Wörter „Waffenstillstand“ und „Freiheit“ auf den Körper geschrieben – als Hinweis auf die Lage im Gazastreifen.

Bambie Thug musste Botschaft ändern
„Es war sehr wichtig für mich, weil ich für Gerechtigkeit und für Frieden bin“, sagte Bambie Thug (31) nach dem ersten Halbfinale am Dienstagabend in Malmö, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. „Leider musste ich diese Botschaften in ,Krönt die Hexe‘ ändern, was eine Anordnung der EBU war.“

Bambie Thug zog mit ihrem Grusel-Auftritt ins Finale des Song Contests ein. (Bild: APA/AFP/TT News Agency/Jessica GOW)
Bambie Thug zog mit ihrem Grusel-Auftritt ins Finale des Song Contests ein.

Der Auftritt, dessen Show mit okkultistischen Ritualen spielte, hatte an dem Abend künstlerisch viel Aufsehen erregt. Das Lied „Doomsday Blue“ ist ein Mix aus Sprechgesang, harten Elektronikklängen und sanfter Ballade. Es ist das erste Mal seit 2018, dass ein irischer Beitrag das ESC-Finale erreicht hat. Bambie Thug ist eine nichtbinäre Person, versteht sich also nicht als Frau oder Mann, sondern denkt jenseits dieser Kategorien.

Gegen Wettbewerbsregeln verstoßen
Eine Sprecherin der Europäischen Rundfunkunion (EBU), die den ESC veranstaltet, sagte: „Die Schrift, die auf Bambie Thugs Körper während der Kostümproben zu sehen war, verstieß gegen die Wettbewerbsregeln, die den unpolitischen Charakter der Veranstaltung schützen sollen.“

Die irische Delegation habe daraufhin zugestimmt, den Text für die Liveshow zu ändern. Die EBU hatte zuvor gewarnt, palästinensische Flaggen und Symbole seien nicht in der Malmö Arena zugelassen. Israel ist traditionell Teilnehmerland des ESC.

Israel musste Text und Songtitel ändern
Nach Ausbruch des Gaza-Krieges infolge der Attacke der Hamas auf Israel hatte es in diesem Jahr vor allem in sozialen Netzwerken immer wieder Diskussionen um das Antreten des Landes gegeben, denen die EBU stets entschieden entgegentrat. Künstlerin Eden Golan, die Israel vertritt, musste auf Druck der EBU ihren Text und Songtitel ändern – auch er war den Veranstaltern erst zu politisch erschienen.

Die erklärt unpolitische Haltung hinter dem ESC ist oft Gegenstand von Debatten. Immer wieder überschattet die Weltlage den Wettbewerb. Geduldet werden auf der Bühne in der Regel nur sehr abstrakte Äußerungen. In Liverpool zeigten die britischen Ausrichter im vergangenen Jahr Ruinen und Raketen in einer Pausenshow und bauten auch eine Tanzeinlage in einer U-Bahn-Station ein – als Anspielung auf den Luftkrieg gegen ukrainische Städte.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

(Bild: kmm)



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt