Ungeachtet der Klimakrise steigt die Zahl der Flugreisen – und damit auch die Menge an CO₂-Emissionen – weltweit an. Nun warten deutsche Experten mit einem ernüchternden Bericht auf: Keine einzelne Technologie kann ausschlaggebend für eine klimaschonendere Luftfahrt sein und keine derzeit mögliche Strategie sei für sich genommen ausreichend, um die Emissionsziele zu erreichen.
„2050 könnten bereits 60 Prozent mehr CO₂-Emissionen entstehen als noch 2019“, heißt es im Bericht des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag. In Deutschland stieg die Zahl beförderter Passagiere demnach von etwa 136 Millionen im Jahr 2004 auf rund 227 Millionen im Jahr 2019. Das TAB wurde damit beauftragt, innovative Antriebe für einen klimaverträglicheren Luftverkehr zu untersuchen.
Nötig sei ein Technologiemix. Dazu zählen dem TAB zufolge elektrische Antriebe, nachhaltigere Kraftstoffe aus Abfall oder Biomasse, grüner Wasserstoff (H2), die Optimierung von Kraftstoffen, ein nachhaltigeres Flugzeugdesign sowie eine Emissionsreduktion durch Effizienzsteigerungen.
Keine schnellen Lösungen zu erwarten
Schnelle Lösungen seien weder bei Antrieben noch bei neuen Kraftstoffen zu erwarten, denn im Luftfahrtsektor gebe es lange Entwicklungs- und Zulassungszeiträume. Ein weiteres Problem ist, dass aufgrund der engen globalen Vernetzung des Luftverkehrs eine einheitliche Energieversorgung auf allen Flughäfen gewährleistet sein müsse, heißt es im TAB-Bericht weiter. Parallele Infrastrukturen wären mit zusätzlichen Kosten verbunden. „Auch aus diesem Grund ist ein Wechsel auf eine grundsätzlich andere Energieversorgung mittelfristig nicht zu erwarten“, schreiben die Experten.
Die Klimawirkung des Luftverkehrs ist beachtlich. Die internationale Luftfahrt hat Schätzungen zufolge einen Anteil von rund 3,5 bis fünf Prozent an der menschengemachten Erwärmung, wie es im TAB-Bericht heißt.
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