Teuerung, kaum leistbares Wohnen, soziale Sicherheit und die heimische Wirtschaft – darüber machen sich laut einer Umfrage die Tiroler Sorgen. Nicht fehlen durfte dabei freilich die klassische Sonntagsfrage.
Früher waren sie quasi ein Muss, aber in den vergangenen Jahren sind sie eher aus der Mode gekommen – die Rede ist von politischen Umfragen. Aus der Mode wohl auch deshalb, weil sie a) doch relativ viel kosten, wenn das Sample, also die Zahl der Befragten, seriös sein soll und b) weil immer wieder Umfragen das Licht der Öffentlichkeit erblickten, die im Nachhinein betrachtet mit teils viel „Geburtshilfegeld“ in diversen, weniger seriösen Medien landeten.
Entwickelt sich Tirol in richtige Richtung?
Anfang April führte das Institut für Demoskopie & Datenanalyse (IFDD) mit Sitz in Niederösterreich eine Umfrage in Tirol durch. Dabei wurden unter anderem auch Themen und deren Wichtigkeit für die Tiroler Bevölkerung abgefragt. Zunächst gab es die Grundsatzfrage, ob sich Tirol in die richtige Richtung entwickle. 51 Prozent äußerten dazu ihre Zweifel, 32 sagten Ja und 17 Prozent waren unentschlossen.
Teuerung, Wohnen und Co.
Bei den wichtigsten Themen bzw. Herausforderungen wurde mit Abstand am häufigsten die Teuerung (59%) genannt. Gefolgt von der Sorge, dass Mieten und Eigenheime in Tirol immer unerschwinglicher werden (47%).
Dahinter dann ex aequo Ängste um die soziale Sicherheit sowie um die Stärke der heimischen Wirtschaft (45%). Es folgen der Klima- und Umweltschutz (43%), die Energiekrise (42%), das Thema Asyl und Migration (40%) sowie die Pflege von Angehörigen (39%).
Wo weniger der Schuh drückt
Interessant ist aber auch ein Blick auf das hintere Ende, sprich, wo die Tiroler Bevölkerung angeblich eher weniger der Schuh drückt: Da reichen sich der Ausbau von Straßen und Breitband mit jeweils nur fünf Prozent die Hände. Gefolgt von Digitalisierung (7%) und der Forderung nach mehr Radwegen (10%) in Tirol.
Strafmündigkeit herabsetzen?
Auch Spezialthemen wurden in dieser von der Tiroler FPÖ in Auftrag gegebenen Umfrage behandelt. Etwa, ob die Strafmündigkeit von 14 auf zwölf Jahre herabgesetzt werden soll. 70 Prozent antworteten dabei mit Ja (48%) oder eher Ja (22%). Nur 28% tendierten zu einem Nein.
Ein sehr emotionales Thema fand ebenfalls Einklang in die Befragung: Der Bau von Großwindrädern in Tirol. 35% sagen dazu Nein. 26% befürworten Windräder sowohl am Berg als auch im Tal, 18% meinen Ja, aber nur auf Bergkämmen, acht Prozent sind dafür, aber nur in Tallagen.
Nimmt man diese Befragung auch nur halbwegs ernst und als seriös an, kann man eigentlich recht gut Themen daraus ableiten und auch, ob Tirol am richtigen oder falschen Weg ist.
Klassische Sonntagsfrage
Ach ja: Abgefragt wurde natürlich auch der Klassiker: „Angenommen, am kommenden Sonntag wären in Tirol Landtagswahlen? Wen würden Sie ...?“ Die ÖVP käme dabei auf 35%, gefolgt von der FPÖ mit 24%, dann SPÖ (13), Grüne (8), Liste Fritz (8), Neos (7) und „Andere“ (5%). Die Schwankungsbreite betrug dabei +/- drei Prozent (Sample 788).
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