Im Vorfeld des Welttages der Pflege (12. Mai) haben Vorarlbergs ÖGB-Pensionisten in Feldkirch für eine nachhaltige Finanzierung des Pflegesystems und bessere Arbeitsbedingungen für die in diesem Bereich Beschäftigten demonstriert. Dem Motto der Veranstaltung fehlte es nicht an Klarheit: „In der Not sind wir ohne Pflege tot!“
Die Bevölkerung wird älter, die klassischen Familienstrukturen lösen sich zunehmend auf, folglich steigt der Pflegebedarf. Nicht zuletzt während der Corona-Pandemie wurden die Pflegekräfte in Fokus der öffentlichen Wahrnehmung gerückt – zwar gab es jede Menge Applaus und viele warme Worte, die Rahmenbedingungen haben sich seither allerdings kaum verbessert.
Unter dem Motto „In der Not sind wir ohne Pflege tot“ sind daher am Mittwoch die ÖGB-Pensionisten in Feldkirch auf die Straße gegangen. Sie haben vor allem zwei große Anliegen: Zum einen, dass die Politik eine nachhaltige Finanzierung einer hochwertigen Pflege sicherstellt. „Wie das Einkommen darf auch das Alter bei Pflege und Betreuung keine Rolle spielen – jede und jeder hat die bestmögliche Pflege und Betreuung verdient“, betont Ernst Lerch, Landesvorsitzender der ÖGB-Pensionisten.
Und zum anderen müssten endlich die Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte verbessert werden: „Die Beschäftigten in der Pflege arbeiten am Anschlag – es braucht einen besseren Personalschlüssel und die Sicherheit für die Beschäftigten, auch mal eine Auszeit nehmen zu können, ohne ständig auf Abruf zu stehen!“
Weiters fordern Lerch und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter den Ausbau von Palliativeinrichtungen, hochwertige, flächendeckende und leistbare Unterstützungsangebote auch für Angehörige und eine höhere Qualität bei der 24-Stunden-Betreuung.
Wir wollen die Bevölkerung für die Problematik sensibilisieren. Denn jede und jeder braucht irgendwann Pflege und alle haben gute Pflege verdient.
Ernst Lerch
Bei all diesen Maßnahmen müsse die Maxime immer lauten: mehr Staat, weniger privat. „Wir wissen, dass der gesamte Gesundheits- und Pflegebereich zu einem Spielfeld privater Unternehmen geworden ist, die das große Geld wittern und auch schon verdienen. Dagegen muss die Regierung vorgehen und vielmehr selbst investieren“, sagt Lerch. Doch anstatt das Heft in die Hand zu nehmen, würden sich Land und Bund vor allem in Beschwichtigungsversuchen üben. „Es ist an der Zeit, dass sich die Politik klar bekennt!“
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