Elon „Lidar ist lächerlich“ Musk straft sich selbst Lügen. Nachdem die Autos von Tesla teilweise nur mehr mit Kameras statt anderer Sensoren arbeiten, „weil das besser funktioniert“, taucht die US-Marke nun auf der Kundenliste eines Herstellers von Lidar-Systemen auf – und zwar sogar als dessen größter Abnehmer.
Tesla-Boss und Milliardär, Visionär und Idol für die einen, Hassfigur für die anderen, macht sich aktuell in den Augen Letzterer lächerlich. Nicht genug damit, dass sich die Kundenbeschwerden über mangelhaft funktionierende Assistenzsysteme häufen, hat Musk bisher standhaft behauptet, Lidar sei unnötig, die kamerabasierende Technik zudem (das stimmt natürlich) günstiger.
Im Test (zuletzt im Tesla Model 3) konnte von Zuverlässigkeit des „Tesla Vision“ genannten Kamerasystems jedenfalls keine Rede sein: Nicht einmal der Abstandsmesser beim Einparken hat zuverlässig funktioniert. Das kann jeder entsprechende Ultraschallsensor besser.
Kein Wunder also, dass die meisten Hersteller der Meinung sind, Lidar-Systeme seien für ein möglichst reibungsloses Funktionieren automatisierter oder gar autonomer Fahrfunktionen unerlässlich. Tesla betreibt „Autopilot“ und „Full Self Driving“ ohne diese teuren Laser-Sensoren. Und nur teilweise ist mittlerweile wieder Radar verbaut.
Tesla ist Liminars größter Lidar-Kunde
Nun hat Luminar Technologies mitgeteilt, dass Tesla im ersten Quartal der größte Kunde für seine Lidar-Sensoren war: Mehr als 10 Prozent des Gesamtumsatzes von 21 Millionen Dollar wird dem US-Konzern zugeschrieben. „Jeder, der sich auf Lidar verlässt, ist dem Untergang geweiht“, hatte Musk noch im Jahr 2019 getönt.
Wofür er Lidar nun einsetzen möchte, ist nicht bekannt. Möglicherweise im „Robotaxi“, das im August vorgestellt werden soll. Musk – sonst in social media bekanntlich recht mitteilsam – hat sich jüngst noch nicht zu dem Thema geäußert. Damals bezeichnete er Lidar in Autos als so unnötig wie mehrere Blinddärme im Körper (siehe Video oben).
Lidar (steht für Light Detection and Ranging) sendet Lichtimpulse aus, die von Objekten reflektiert werden, sodass Selbstfahr- bzw. Fahrerassistenzsoftware eine dreidimensionale Karte der Umgebung erstellen kann. Viele Experten halten es für eine entscheidende Komponente, insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen.
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