Frieda Bichler von der Stöfflhütte im Wilden Kaiser kann man getrost als „Kaspressknödel-Kaiserin“ bezeichnen. Weit über 100.000 Kaspressknödel hat die 83-jährige Tirolerin gekocht. Schluss ist noch lange nicht – auch wenn sie selbst ihre Knödel schon lange nicht mehr mag.
90 Eier. 2,5 Kilo Zwiebeln. Und natürlich das Wichtigste: 8 Kilo Käse. Genaueres ist „Kaspressknödel-Kaiserin“ Frieda Bichler nicht zu entlocken zum Rezept für die Kaspressknödel, die sie seit 30 Jahren auf der Stöfflhütte oberhalb des Hintersteiner Sees in Scheffau serviert. Nur so viel: „Die habe ich immer schon so gemacht.“
Ein Rezept braucht die 83-jährige Senior-Wirtin schon lange nicht mehr. Zwei bis drei Mal pro Woche bereitet sie den Teig für rund 160 Knödel vor. In einem Wäschekorb, damit er auch Platz hat. Nur das anstrengende Teig-Kneten übernimmt mittlerweile Sohn Peter Bichler. Er war auch der Grund, warum Frieda vor mittlerweile 30 Jahren von der Bäuerin zur Hüttenwirtin umsattelte. „Das war mein Traum“, erzählt Peter. „Angefangen haben wir mit Bier und Knödeln“, erinnert sich seine Mutter, die von allen auf der Stöfflhütte nur „Oma“ genannt wird.
Ich kann Kaspressknödel nicht mehr sehen.
Frieda Bichler
Kaspressknödel auf Salat und in Suppe als Renner
Mittlerweile ist die Karte ordentlich gewachsen. Wegzudenken sind „Oma Friedas Kaspressknödel“ davon auf keinen Fall. Nur die Köchin selbst mag ihre Spezialität weder in Suppe noch auf Salat, kostet nur den Teig. „Ich kann sie nicht mehr sehen“, winkt die 83-Jährige kopfschüttelnd ab. Fast wirkt es so, als könnte Frieda Bichler gar nicht verstehen, was an ihren handgemachten Pressknödeln so besonders ist. Uns hingegen überzeugt der Geschmackstest sofort.
Kein Wunder, dass die Gäste in Scharen auf die Stöfflhütte pilgern, um sich die Knödel schmecken zu lassen. An schönen Wochenenden kann es auf der rund 100 Personen fassenden Terrasse schon mal voll werden. Dann werden alle Hände gebraucht.
Auch Oma Frieda hilft selbstverständlich mit. „Erst kürzlich an einem Sonntag hat sie sechs Stunden ohne Pause abgespült“, erzählt man uns in der Küche. Während wir reden, wuselt die 83-Jährige schon wieder ums Waschbecken herum – sie kann gar nicht anders. Gefragt danach, ob die Pension für sie ein Thema ist, lacht sie nur: „Na, dafür hab i ned Zeit!“
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