Fast wie bei Harry Potter: Im Garten räkeln sich Figuren wie aus dem Märchen, im leeren Haus knarrt es und in der Nacht geistert es hier bestimmt. Ein Ebenseer Schriftsteller regt posthum eine Ausstellung in der sogenannten „Russenvilla“ in Traunkirchen an, die „Krone“ wagte einen Lokalaugenschein.
Wo Reales und Skurriles sich begegnen, kommt der „Skurrealismus“ in die Welt. Diese Wortschöpfung stammt vom Ebenseer Schriftsteller Walter Pilar (1948–2018), der posthum zum Anstifter des Kunstprojekts „Villa Karbach“ geworden ist. Derzeit wird noch alles aufgebaut.
Die „Krone“ trifft in einer alten, leer stehenden Villa am Kalvarienberg in Traunkirchen den Kurator Paolo Bianchi: „Pilar hat im ,Skurrealismus‘ den Tagtraum verehrt“, sagt der Schweizer. Es gehe um den verschobenen Blick, mit dem man über Normales staunen kann. Das will man mit 16 Kunstwerken bearbeiten, mit „Gedankenspielen als Triggerpunkte für ästhetisches Wahrnehmen“.
Die Brücke von der Villa zum Steinbruch
Man schlägt zudem die Brücke von der im Volksmund so bezeichneten „Russenvilla“ zum Ortsplatz von Traunkirchen und zum Steinbruch Karbach am Traunsee – so entstand der Projektname „Villa Karbach“.
Der Zahn der Zeit nagt an der Villa
Das Thema „Skurrealismus“ ist in der Villa übrigens bestens aufgehoben. Das Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, ein Privatbesitz, steht lange leer.
Im Garten nagen Frost, Flechten und Moose an unzähligen Figuren. Alles rostet, verwittert, träumt. In den Zimmern schält sich die Farbe von den Wänden, zugleich berichten Art-Deco-Luster und alte Kachelöfen von einst prächtigen Zeiten: ein wundersamer „Lost Place“ mit zig Fotomotiven! Und ein Ort, an dem Harry Potter und seine Zaubererfreunde sich ohne Zweifel wohl fühlen würden.
Die Eröffnung der Ausstellung ist am Samstag, 18. Mai geplant.
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