Untersuchung läuft

Song Contest: Teilnehmer sorgt für Fahnen-Eklat

Society International
10.05.2024 16:19

Der holländische Song-Contest-Teilnehmer Joost Klein hat in Malmö für einen Eklat gesorgt. Die European Broadcasting Union teilte am Freitag mit, dass er bis auf Weiteres nicht an den Proben teilnimmt und „ein Vorfall“ untersucht werde.

Joost Klein fehlte am Nachmittag in der Malmö Arena bei der eigentlich obligatorischen Probe für das Finale des größten Musikbewerbs der Welt. Bei der Flaggenparade, also dem Einzug der Kandidaten, war der Sänger noch präsent, sein eigentlicher Auftritt entfiel jedoch kommentarlos

Wurde Klein am Auftritt gehindert?
Die Requisiten für den niederländischen Auftritt waren Berichten zufolge bereits auf der Bühne, wurden aber wieder weggenommen. Unklar ist, ob Klein selbst die Eurovision-Halle verlassen hat oder am Auftritt gehindert wurde.

Joost Klein mit Fahne über dem Kopf, während die israelische Song-Contest-Teilnehmerin Eden Golan Fragen der Presse beantwortet. (Bild: Krone KREATIV, Jessica Gow / TT News Agency / picturedesk.com)
Joost Klein mit Fahne über dem Kopf, während die israelische Song-Contest-Teilnehmerin Eden Golan Fragen der Presse beantwortet.

„Untersuchen Vorfall“
Die Europäische Rundfunkunion EBU teilte später mit: „Wir untersuchen derzeit einen Vorfall im Zusammenhang mit dem niederländischen Auftritt. Klein wird bis auf Weiteres nicht proben.“

Unklar ist, was genau vorgefallen ist. Berichten zufolge wollte der Sänger auf der Bühne ein Statement abgeben, sei aber von der EBU zurückgepfiffen worden. Auf Twitter wird ein Zusammenhang mit seinem skandalösen Verhalten während der Pressekonferenz nach dem Semifinale hergestellt.

Joost Klein bei der Pressekonferenz – noch ohne Fahne über dem Kopf. (Bild: APA/AFP/Ritzau Scanpix/TT/Jessica Gow)
Joost Klein bei der Pressekonferenz – noch ohne Fahne über dem Kopf.

Fahne über Kopf gezogen
Dort hatte sich Klein immer wieder eine niederländische Fahne über dem Kopf gezogen, während die israelische Teilnehmerin Eden Golan mit der Presse sprach.

Als diese bei der PK von einem Journalisten kritisch befragt wurde, ob sie nicht glaube, dass sie die anderen Teilnehmer in Gefahr bringe, versuchte der Moderator zu schlichten und sagte, sie müsse nicht antworten. Klein zog sich daraufhin die Fahne vom Kopf und fragte: „Warum nicht?“ 

Laut dem schwedischen „Aftonbladet“ hatte sich Klein bereits Anfang der Woche geweigert, zusammen mit Eden Golan für ein Foto zu posieren.

Israels Antreten umstritten
Der Antritt Israels ist in Malmö heftig umstritten. In der Halle wurde Eden Golan immer wieder von Teilen des Publikums ausgebuht, und in der ESC-Woche sind zahlreiche Protestveranstaltungen in Malmö gegen die Zulassung Israels zum Bewerb angesetzt.

Dazu zählte auch ein Demonstrationszug am Donnerstag mit Tausenden Teilnehmenden, darunter „Fridays for Future“-Ikone Greta Thunberg. Ein weiterer soll am Finaltag folgen.

Mit „Europapa“ im Finale
Der 26-jährige Joost Klein ist mit seinem Song „Europapa“ am Donnerstag ins Finale gevotet worden. Er galt bisher neben Kroatien und seit Donnerstag auch Israel als Favorit für den Sieg beim 68. Eurovision Song Contest.

„Willkommen in Europa, ich bleib hier, bis ich tot geh“, singt Klein auf Niederländisch und mit nicht ganz sauberen Reimen. 

Joost Klein  (Bild: Dutch Press Photo Agency / Action Press / picturedesk.com)
Joost Klein 

Hymne an Europa
Das Lied ist eine Hymne an Europa und seinen schon früh gestorbenen Vater.  „Es ist eigentlich eine Art Brief an meinen Vater“, sagte Klein. „Der hat mir beigebracht, dass Menschen sich die Grenzen ausgedacht haben, und dass man sich eigentlich seine eigene Welt selbst erfinden kann.“ Der Vater starb, als Joost erst zwölf Jahre alt war.

Seine Dance-Version des Otto-Waalkes-Hits „Friesenjung“ landete in Deutschland und Österreich auf Platz 1 der Singlecharts.

Österreich wird beim Song Contest von der 29-jährigen Tänzerin und Sängerin Kaleen vertreten. Sie wurde ebenfalls am Donnerstag mit ihrer mitreißenden Tanznummer „We Will Rave“ ins Finale gewählt. 

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(Bild: kmm)



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