Enttäuschender Auftakt für Österreichs Eishockey-Nationalteam bei der WM in Tschechien. Die Truppe von Roger Bader musste sich Dänemark am Samstag mit 1:5 geschlagen geben.
Mit großen Hoffnungen ging Österreichs Eishockey-Team am Samstag ins Startspiel der A-WM in Prag – war aber nach 60 Minuten am Boden der Realität angekommen: Dänemark, seit 15 Jahren im Konzert der Großen vertreten, spielte gegen die ÖEHV-Auswahl seine ganze Routine aus, profitierte auch von vielen Unkonzentriertheiten des Gegners. Am Ende stand ein auch in dieser Höhe verdienter 5:1-Erfolg zu Buche. Österreich muss sich deutlich steigern – am besten schon am Sonntag, wenn im zweiten Match (20.20 Uhr) der haushohe Favorit Schweiz wartet.
Rossi-Patzer mit schweren Folgen
Benjamin Baumgartner fehlte überraschend im österreichischen Aufgebot für das Auftaktspiel gegen Dänen – seine Kollegen legten dann einen klassischen Fehlstart in das Turnier hin. Mit Marco Rossi als tragischer Figur: Der NHL-Crack fasste unmittelbar, nachdem er den Puck aus aussichtsreicher Position neben das Tor gesetzt hat, wegen Behinderung eine Zwei-Minuten-Strafe aus (9.), kassierte im Verlauf des Startdrittels eine weitere unnötige Bankstrafe (13.) – Unkonzentriertheiten, wie sie sich auch einige seiner Teamkollegen leisteten. Die routinierten Dänen schlugen daraus Kapital, stellten bereits im Startdrittel die Weichen auf Sieg: Die erste Topchance von True entschärfte Goalie Madlener nach 45 Sekunden wie auch weitere Abschlüsse erneut von True (10.) und von Lauridsen (12.). Letzterer brach aber wenig später bei 4-4 auf dem Eis den Bann, staubte in einem Gestocher zum 1:0 für die Skandinavier ab (13.). In Minute 17 patzten Madlener und Rossi im Verbund – noch dazu im Powerplay! Der Goalie spielte hinter dem Tor einen riskanten Pass auf den Stürmer, der die Scheibe unmittelbar vor dem Tor prompt vertändelte und an Storm verlor – dieser brauchte sie nur noch backhand im quasi leeren Tor zu versenken (17.).
Noch im ersten Drittel meldete sich das Team von Roger Bader retour: Ganahl traf 25 Sekunden vor Ende des Startdrittels von der blauen Linie zum 1:2, hauchte damit dem Spiel des fehleranfälligen ÖEHV-Teams endlich Leben ein. Doch auch im zweiten Abschnitt kam Team Austria schwer in die Gänge, machte sich mit Scheibenverlusten im eigenen Drittel und Unkonzentriertheiten im Passspiel selbst das Leben schwer. Die Dänen gaben den Rhythmus vor, kamen aber zu wenigen echten Torchancen – Österreich kam lange zu keinem einzigen Torschuss, erst Rossi brach im Powerplay mit zwei Abschlüssen den Bann (33.).
Speziell im Finish des Mittelabschnitts lag der dritte dänische Treffer in der Luft – er fiel letztlich 1:05 Minuten vor dem Ende: Blichfield überraschte Madlener mit einem haltbaren Schuss ins kurz Eck. Abgesehen von einem Stangenschuss Paul Hubers war Dänemark auch im Finish das spielbestimmende Team, verzeichnete durch From ebenfalls einen Stangentreffer. Madlener verhinderte gegen Storm mit einer Fußabwehr zunächst das 1:4, welches aber mit dem nächsten Angriff fiel: Scheel hatte keine Mühe, in der Angriffszone gegen viel zu passive Österreicher abzuschließen, bugsierte die Scheibe hoch ins Netz (54.). Blichfeld legte im Powerplay noch das 5:1 drauf (59.) – das bittere Ende eines misslungenen ersten Auftritts in Prag!
Verstärkung kommt
Verstärkung tut dringend Not – und ist offenbar auch im Anmarsch: Verteidiger Thimo Nickl scheiterte mit den Wheeling Nailers im Play-off der East Central Hockey League (ECHL), soll das Team in Prag verstärken. Ist aber für das sonntägige zweite Duell mit der Schweiz (20.20 Uhr) natürlich noch kein Thema.
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