Im größten Stadtkraftwerk Europas wird gegen ein Blackout vorgesorgt. Die „Krone“ durfte unter die Tiefen der Donau.
Es ist fast totenstill hier unten in den Katakomben. Nur das leise Plätschern eines Mini-Rinnsals, das durch eine Ritze in der dunkelgrauen Katakombe des Donaukraftwerks Freudenau dringt, ist zu vernehmen. „Sonst schießen hier bis zu 500.000 Liter des großen Stroms durch, und in acht Minuten fließt hier so viel Wasser, wie alle Wiener Haushalte pro Jahr verbrauchen“, versichern VERBUND-Chef Michael Strugl und der für die Untere Donau zuständige Werksleiter Heinz-Peter Allmer beim „Krone“-Lokalaugenschein. Wir bewegen uns nahe dem allertiefsten begehbaren Punkt Wiens – denn der Kontrollgang unter der zu wartenden Maschine liegt exakt 129,5 Meter über dem für diese geografischen Daten maßgeblichen Adria-Niveau.
Eine Milliarde Kilowattstunden Strom pro Jahr
Der erste Tropfen auf den heißen Stein fiel 1991, als sich 72 Prozent der Wiener in einer Volksbefragung für den Bau des Kraftwerkes an dieser Stelle aussprachen. Kurz danach flossen 1,4 Millionen Kubikmeter Beton in das gewaltige Stauwerk. Heute erzeugt das Kraftwerk Freudenau mit seinen sechs Turbinen pro Jahr eine Milliarde Kilowattstunden Strom. „Unsere Großkraftwerke müssen rund um die Uhr laufen und gewartet werden, damit sie einen Wall gegen Blackouts bilden“, schildert Allmer.
Im aktuellen Fokus: Die Maschine Nr. 1. Neun Jahre lang musste das in diesen Stunden trocken gelegte Laufrad standhalten und 50.000 Wiener Haushalte versorgen. Inspiziert wird jetzt alles, was sich dreht: von den Schaufeln der 7,5 Meter großen Laufräder bis zu den Lagern des Leitapparates. Schäden an den Turbinenflügeln werden nachgeschweißt, Korrosionsschutz inspiziert und wo notwendig erneuert. Beruhigend: Alles ist inzwischen wieder im Fluss!
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