Streich-Ära endet

Spieler dankbar: „Als mein Vater starb, war er da“

Fußball International
11.05.2024 08:39

Nach mehr als 12 Jahren ist Christian Streich heute zum letzten Mal im heimischen Stadion als Freiburg-Trainer an der Seitenlinie. Die Emotionen sind schon im Vorfeld des Spiels zu spüren. Freunde, ehemalige und aktuelle Spieler, alle melden sich nochmal zu Wort. „Als mein Vater starb, war er für mich da“, zeigt sich etwa Torwart Oliver Baumann dankbar.

Im August 2018 gab es für Nils Petersen seinen einzigen Platzverweis in der deutschen Bundesliga. An diesen Moment erinnert sich der ehemalige Profi gegenüber „Sport Bild“ ganz genau. Denn als der DFB-Stürmer enttäuscht in der Kabine saß, öffnete sich plötzlich die Tür und sein Trainer stand vor ihm. Auch Streich hatte die Rote Karte gesehen, weil er sich über den Petersen-Ausschluss dermaßen in Rage geredet hatte.

Christian Streich und Oliver Baumann (Bild: AFP/PATRIK STOLLARZ / AFP)
Christian Streich und Oliver Baumann

„Wir saßen von uns selbst enttäuscht, bedrückt und wie zwei begossene Pudel in der Kabine“, erinnert sich Petersen. Dennoch sei es ein schöner Moment gewesen, so der 35-Jährige: „Irgendwie fand ich es schön, wie sehr er sich über meine Gelb-Rote Karte aufgeregt hat und deshalb von der Bank verwiesen wurde. Wie ein Vater, der sich mit seiner rosaroten Brille bedingungslos für seinen Sohn einsetzt.“

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Christian Streich war wie ein Vater, der sich mit seiner rosaroten Brille bedingungslos für seinen Sohn einsetzt.

Nils Petersen

Es ist diese Emotionalität und die klare Haltung, die Streich zu einem Sympathieträger weit über Freiburg hinaus gemacht hat. „Christian kam oft in die Kabine und hat mit uns über Themen und Probleme gesprochen, die in der Welt passieren“, erinnert sich auch sein ehemaliger Kapitän Mike Frantz. Streich sei es wichtig, die Leute aus der „Blase Profifußball“ herauszuholen. „Das hat mir und ich glaube jedem noch mal einen anderen Blick auf die Dinge gegeben und geholfen. Auch deswegen ist er ein Vorbild für mich“, ist der 37-Jährige dankbar. 

Präsent in den dunkelsten Stunden
Eine besondere Verbindung zu Streich hat auch Torwart Oliver Baumann. Der 33-jährige Hoffenheim-Torwart war einst für Freiburg erfolgreich. Doch auch schwere Zeiten erlebte er im Breisgau. Denn in dieser Zeit starb sein Vater. Streich sei für ihn in dieser Phase immer da gewesen: „Er ist eine Vaterfigur für mich. In meiner schwersten privaten Zeit, als mein Vater starb, war er für mich da und hat dabei immer das Ganze gesehen und gefragt, wie es mir und meiner Familie geht. Ohne ihn wäre ich nie so weit gekommen.“ 

Baumann sei menschlich von seinem ehemaligen Trainer inspiriert worden: „Er hat mir als junger Torwart den Schritt ins Bundesliga-Tor ermöglicht, mich dabei gestützt und darüber hinaus zu einem echten Profi, was Dinge wie Werte im Leben, Einstellung, Demut und Respekt für jeden betrifft, gemacht.“

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