„Krone“-Serie

„So eine Euphorie gab es nie wieder“

Salzburg
12.05.2024 14:30

Neunter und letzter Teil der „Krone“-Serie: Nach dem verlorenen Finale im UEFA-Cup gegen Inter in Mailand wartete auf die Austria-Helden der Endspurt in der heimischen Meisterschaft. Nach dem ersten Salzburger Titel in der Liga-Geschichte herrschte in der Mozartstadt Ausnahmezustand. 

Die Eindrücke von den UEFA-Cup-Endspielen gegen Inter Mailand waren noch ganz frisch, doch Zeit zur Verarbeitung blieb der Austria keine.

Das Meisterschaftsfinale stand vor der Tür. Nach dem 6:0-Erfolg über den großen Rivalen Austria Wien erwarteten die Fans den ersten Titel für Salzburg. „Dieses 6:0 bleibt mir ewig in Erinnerung“, sagt Michael Steiner, der als 19-Jähriger bereits in beiden Duellen gegen Inter zum Einsatz kam. „Ich habe zwei Assists beigetragen. So etwas vergisst man nicht.“

Die Fans brachten ihren eigenen Teller mit. (Bild: Franz Pammer)
Die Fans brachten ihren eigenen Teller mit.

Unmittelbar nach dem 0:1 in Mailand setzte es allerdings auch in der Liga einen herben Dämpfer. 2:3 in Mödling – Hans Krankl hatte sich einmal mehr als Spielverderber für Otto Baric erwiesen. Würde nun auch der Meisterteller – schon im Vorjahr gab man ein Fünf-Punkte-Polster aus der Hand – verloren gehen?

„Wir waren nach dem Finale leer“, erklärt Heimo Pfeifenberger den Umfaller, wodurch man plötzlich wieder punktegleich mit dem Titelverteidiger aus Wien war. Jener Pfeifenberger war es dann auch, der St. Pölten beim 4:1 nur Tage später per Dreierpack fast im Alleingang abschoss („Im Frühjahr bin ich ins Laufen gekommen“), danach verlor man kein Spiel mehr und schrieb durch ein 0:0 bei Rapid Geschichte: Erstmals überhaupt wanderte der Meistertitel an die Salzach!

Dream-Team: Erfolgstrainer Otto Baric und Erfolgspräsident Rudi Quehenberger. (Bild: Franz Pammer)
Dream-Team: Erfolgstrainer Otto Baric und Erfolgspräsident Rudi Quehenberger.

Als Salzburg zur Meisterfeier lud, war die ganze Stadt auf den Beinen. „Das war wie Weihnachten“, sagt Philipp Mirtl, Sohn von Klubsekretär Rudi Mirtl und heute Spielerberater (m&m deportivo). „Es war das Allergrößte, als die Spieler mit dem Teller kamen.“ Auch Präsident Rudi Quehenberger erinnert sich, als wäre es gestern gewesen: „Es waren Menschenmassen vom Stadion bis zum Mozartplatz. Insgesamt waren 100.000 Leute dabei.“

Auch beim Feiern ein Großer: Torhüter Otto Konrad (re., mit Trainer Otto Baric). (Bild: Franz Pammer)
Auch beim Feiern ein Großer: Torhüter Otto Konrad (re., mit Trainer Otto Baric).

Hermann Stadler sieht die Bilder noch vor seinem geistigen Auge: „Es war einmalig! Es gab einen Auto-Korso – die Kupplungen waren wohl kaputt danach.“ Leo Lainer schwärmt: „Ich habe mich damals gefragt, wie so eine Euphorie entstehen konnte. Es herrschte Ausnahmezustand. Die ganze Stadt war violett – so eine Euphorie gab es nie wieder!“ In der Altstadt wurde gesungen: „Wir, nur wir, wir sind die Sieger, wir, die Champions League der Liga, wir!“ Salzburg hatte es geschafft, die Austria war die Nummer eins in Österreich!“ 

„Der Stolz“ bleibt
Was von dieser Zeit bleibt? „Der Stolz!“, zögert Stadler keine Sekunde. „Als Bauernbua aus Oberndorf durfte ich Teil dieser Mannschaft sein.“ Auch Kapitän Heri Weber, der mit dem Titel in die Spielerpension ging, ist dankbar für das Erlebte. „Man hat gesehen, dass man mit viel Herz viel erreichen kann. Und das hatten wir in Salzburg.“ 

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