Geschmacklose Geste

Ried-Stürmer bei 4:0-Sieg mit „Kalaschnikow-Jubel“

Oberösterreich
11.05.2024 18:00

Wilfried Eza sorgte beim 4:0-Sieg der SV Ried am Freitag in St. Pölten mit einer „Jubel“-Geste für Aufregung. Der Klub wird mit dem 27-jährigen Stürmer aus der Elfenbeinküste über den Vorfall sprechen, schließt aber eine politische Botschaft definitiv aus. 

Ein unglaublicher Kampf, eine Schlacht, ein Gemetzel, Scharfschütze, das Visier richtig eingestellt. Ja, zum Sport gehören auch äußerst martialische Ausdrücke und Zuspitzung dazu. Beim 4:0-Sieg von Zweitligist Ried am Freitag in St. Pölten hatte Wilfried Eza den Bogen aber etwas überspannt.

Denn nach seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 3:0 (17.) fingen die TV-Bilder kurz ein, wie der 27-jährige Stürmer von der Elfenbeinküste Bewegungen mit seinen Händen machte, als würde er mit einer Kalaschnikow herum schießen. In Zeiten, die von Krieg und Terror auf der ganzen Welt geprägt sind, sind solche Gesten ein wahres No-Go.

„Mehr Fingerspitzengefühl“
„Da werden wir natürlich mit ihm reden, da muss man einfach mehr Fingerspitzengefühl zeigen. Wir sollten eigentlich als Vorbilder auftreten, so etwas ist immer unpassend“, sagt Sport-Vorstand Wolfgang Fiala, der aber den „Kalaschnikow-Jubel“ auch nicht überbewerten will.

Dieser Jubel wurde von Bayern verboten. (Bild: AP ( via APA) Austria Presse Agentur/AP/Gregorio Borgia)
Dieser Jubel wurde von Bayern verboten.

Auch Bayern-Star gerügt
„Ich will ihn nicht als unpolitisch darstellen, aber ich denke nicht, dass er sich viel in österreichischen Medien darüber informiert, was gerade etwa im Nahen Osten passiert“, so Fiala. Vielmehr hat Eza wie auch schon andere Fußballer wohl damit andeuten wollen, dass er – und da sind wir wieder bei den martialischen Ausdrücken – sein Visier endlich wieder richtig eingestellt hat. Zumal der Stürmer in den letzten sechs Spielen nicht getroffen hatte bzw. verletzt war. Bayern München hatte etwa 2015 dem Marokkaner Medhi Benatia verboten, diesen Jubel, den er bereits bei der AS Roma gemacht hatte, weiterhin zu verwenden. 

Mit seinen zwei Treffern gegen St. Pölten zog Eza übrigens im internen Duell mit Mark Grosse gleich, beide halten aktuell bei elf Toren. Deni Alar (Leoben) und Dario Tadic (St. Pölten) führen die Schützenliste der 2. Liga mit 15 Treffern an.

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