Mit einem tierischen Protest à la Hainburg vor 40 Jahren versuchen Aktivisten ein wertvolles Naturparadies zu bewahren. Sie kündigen „friedlichen Widerstand“ gegen die geplante Ostumfahrung an. Wiener Neustadts Bürgermeister Klaus Schneeberger hält dagegen.
Heiß umstritten ist der geplante Bau der Ostumfahrung in Wiener Neustadt. FPÖ-Verkehrslandesrat Udo Landbauer und ÖVP-Bürgermeister Klaus Schneeberger sind fest entschlossen, das Projekt rasch umzusetzen. Doch es regt sich – wie berichtet – auch vermehrt Widerstand.
Die legendäre „Pressekonferenz der Tiere“ im Mai 1984, die von Auhirsch Günther Nenning und Freda Meissner-Blau oder Dozent Bernd Lötsch abgehalten wurde, war Geburtsstunde der Proteste zum Erhalt der Hainburger Au. Und auf Auftakt zur Blüte der heimischen Umweltbewegung sowie der Grünen. „Dieses bunte Spektakel mündete im erfolgreichen Konrad Lorenz-Volksbegehren, das einen Wendepunkt gegen die Zerstörung wertvoller Naturparadieses bildete“, erinnert sich Organisator und jetzt Umweltdachverband-Ehrenpräsident Dr. Gerhard Heilingbrunner.
„Wir sind zu friedlichem Widerstand entschlossen“
In Anlehnung an dieses historische Medienereignis versammelten sich jetzt neuerlich Umweltaktivisten für eine „Pressekonferenz der Tiere 2.0“ in Lichtenwörth. Einhellige Forderung von Libelle, Feldhase, Ziesel und Hirschkäfer: Der sofortige Stopp der „Ostumfahrung“, die eine Asphaltschneise durch ein Naturschutzgebiet und fruchtbarste Äcker schlagen würde. Mit dabei die Hainburg-Aktivistin Doris Holler-Brucker: „Wir sind viele und zum friedlichen Widerstand entschlossen. Denn es geht um die Zukunft.“
Wiener Neustadts Bürgermeister Klaus Schneeberger wiederum argumentiert mit Verkehrsentlastung und einem wichtigen Verkehrsweg für das neue Klinikum. Der Bau der 4,8 Kilometer langen Ostumfahrung soll im Herbst begonnen werden.
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