Beim Dreh zum zweiten Teil der Thriller-Serie „Totenfrau“ sprach Hauptdarstellerin Anna Maria Mühe mit der „Krone“ über Mutterliebe und den Reiz, nicht von allen geliebt zu werden.
„Krone“: Wie oft mussten Sie bei den Dreharbeiten zum zweiten Teil der sechsteiligen Thriller-Serie „Die Totenfrau“, in dem Ihre Figur von der Jägerin zur Gejagten wird, Ihre Komfortzone verlassen?
Meine persönliche Komfortzone ist natürlich eine ganz andere als die meiner Filmfigur Blum. Ich habe das Glück, dass ich hier mit einem ganz tollen Team und einem tollen Regisseur arbeiten darf. Deshalb verlasse ich persönlich selten meine Komfortzone. Meine Figur musste sie hingegen mehrmals verlassen, aber genau das macht die Blum auch aus.
Gibt es eine Szene, an die Sie sich besonders erinnern?
Ja, der Dreh am Achensee. Da musste ich bei drei Grad Wassertemperatur geradewegs in den See springen, das war wirklich sehr, sehr kalt.
Bevor Sie eine Rolle annehmen, beschäftigen Sie sich akribisch mit der Figur. Jetzt spielen Sie die Bestatterin Blum ein weiteres Mal. Was gab es an der Figur für Sie noch zu entdecken?
Wir haben das Glück, dass wir tolle Drehbuchautoren haben, die natürlich das Beste geben, um die Rolle weiterzuentwickeln. Die Figur wurde noch spannender, noch emotionaler, noch spezifischer und konsequenter in den Handlungen. Und nur weil ich die Figur schon kenne, heißt das nicht, dass ich mich nicht vorbereite. Im Gegenteil, denn die Gefahr, dass man sich auf seinen Leistungen ausruht, ist viel größer, wenn man die Figur schon kennt. Die Gratwanderung, auch für mich als Schauspielerin, die Blum etwas sperrig und impulsiv anzulegen und dadurch eventuell nicht von allen geliebt zu werden, war sehr reizvoll. Außerdem haben auch die Action-Sequenzen deutlich angezogen und die Kämpfe sind noch heftiger geworden. Das macht viel Spaß, denn ich versuche, alles was ich selbst machen kann, auch selbst auszuführen. Ich gebe mein Herzblut rein und habe für die Kämpfe auch sehr hart trainiert.
Man sieht einfach gerne Frauen in solchen Heldinnen-Figuren, die ambivalent sind und nicht nur süß und nett daherkommen.
Schauspielerin Anna Maria Mühe
Was macht die „Totenfrau“ besonders?
Ich glaube, die Zeit spricht für uns. Man sieht einfach gerne Frauen in solchen Heldinnen-Figuren, die ambivalent sind und nicht nur süß und nett daherkommen, sondern auch ein gespaltenes Verhältnis zum Publikum haben können. Zudem liefern wir sehr tolle Bilder mit einem wunderbaren Cast.
Finden Sie sich, als Mutter einer Tochter, in der Figur der „Totenfrau“, die zu allem bereit ist, um ihre entführte Tochter zu retten, auch selbst wieder?
Also, ich glaube, wenn dein Kind entführt wird und du als Mutter die Chance hast, das Kind aus eigener Kraft zu retten, dann wirst du auch alles dafür tun.
Sie lieben die Natur, werden aber auch von Heuschnupfen geplagt. Fühlen Sie sich in den Tiroler Bergen im Frühling wohl?
Ja, denn ich werde hier sehr gut versorgt. Und wir hatten bisher das beste Wetter mit Schnee und Sonne. Zudem finde ich es hier in der Tiroler Bergwelt auch sehr schön.
Bernhard Aichner, nach dessen Bestseller-Trilogie die Motive gedreht werden, übernimmt wieder eine kleine Rolle im Film. Haben Sie auch sonst Kontakt zu ihm?
Klar, man führt ja auch Gespräche am Set. Er ist uns wirklich sehr wohlgesonnen und sehr interessiert an unserer Arbeit. Obwohl die zweite Staffel von seinem Roman hie und da abweicht, ist er wirklich sehr positiv und freut sich immer über das, was er zu sehen bekommt.
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