Nachbarstadt zerbombt

Kärntner bangt um sein Lebenswerk in der Ukraine

Kärnten
14.05.2024 14:00

Der Kärntner Unternehmer Nils Grolitsch beobachtet mit Bangen die neue russische Offensive in der Ukraine. Seine Firma, der größte Bügeltischproduzent Europas, befindet sich nur 500 Kilometer von Charkiw, dem Ziel der Angreifer, entfernt.

Mit wachsender Sorge beobachtet derzeit der Kärntner Unternehmer Nils Grolitsch den Verlauf des Krieges in der Ukraine. Dort hat der Techelsberger gemeinsam mit seinem Bruder Tobias und dem mittlerweile verstorbenen Vater Erich eine große Manufaktur aufgebaut, und diese zum mittlerweile größten europäischen Produzenten von Bügelbrettern, Wäscheständern und Trittleitern entwickelt.  Doch auch an der Firma Eurogold ist der vor gut zwei Jahren gestartete Angriffskrieg Russlands nicht spurlos vorübergegangen.

Grolitsch macht Hilfslieferungen für die ukrainischen Soldaten. (Bild: EVELYN HRONEK)
Grolitsch macht Hilfslieferungen für die ukrainischen Soldaten.
Eurogold muss vermehrt auf Frauen setzen. (Bild: Krone Archiv)
Eurogold muss vermehrt auf Frauen setzen.

Fünf Mitarbeiter gefallen
Waren vor dem Überfall auf die Ukraine noch 1200 Mitarbeiter beschäftigt, sind es jetzt nur noch 700, die die Produktion aufrechterhalten. Nils Grolitsch: „120 Arbeiter aus unserem Betrieb wurden an die Front beordert, fünf sind leider gefallen. Wir werden in Zukunft stärker auf Frauen angewiesen sein, weil die nicht an die Front müssen. Und wir haben auch in der Produktion einiges umstellen müssen.“ Nicht zuletzt deshalb, weil es immer schwieriger wird, das Werk mit Energie zu versorgen. Durch die permanenten Angriffe auf die Infrastruktur der Ukraine kommt es zu Produktionsausfällen.

Das Werk liegt in Schitomir im Nordosten der Ukraine. (Bild: Krone Archiv)
Das Werk liegt in Schitomir im Nordosten der Ukraine.
Nils Grolitsch (l) wurde Honorarkonsul der Ukraine. (Bild: Ukrinform)
Nils Grolitsch (l) wurde Honorarkonsul der Ukraine.

„Bomben kommen näher“
Grolitsch hat nur noch selten Gelegenheit, mit Mitarbeitern vor Ort zu reden. Er kehrte beim Kriegsausbruch mit Frau und Tochter zurück nach Kärnten. Sein Werk in Schitomir befindet sich nur etwa 500 Kilometer von Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine und dem derzeit erklärten Ziel der russischen Truppen, entfernt. „Die Bomben- und Raketenangriffe kommen näher.“ Man mache das Bestmögliche aus den Umständen. Zudem habe sich durch eine neu gegründete Importfirma, die Waren aus der EU in die Ukraine holt, ein neuer Geschäftszweig aufgetan, der sich gut entwickle.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spielechevron_right
Vorteilsweltchevron_right