Nahost-Krieg

Erstmals internationaler UN-Mitarbeiter getötet

Ausland
13.05.2024 22:57

Bei einem Angriff auf ein Fahrzeug ist im Gazastreifen ein Mitarbeiter der Vereinten Nationen ums Leben gekommen. Zudem soll eine Gruppe rechtsextremer israelischer Aktivisten am Montag Hilfstransporte für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen gestoppt haben.

Nach Angaben eines Sprechers vom Montagist es das erste Mal seit der Gewalteskalation vor sieben Monaten, dass ein internationaler UN-Mitarbeiter im Gazastreifen getötet wurde. Ein weiterer UN-Mitarbeitender wurde der Weltorganisation zufolge bei dem Vorfall verletzt. Genaue Hintergründe, die Nationalität der Opfer sowie deren Geschlecht blieben zunächst unklar.

Das Auto, mit dem die Mitarbeitenden zu einem Krankenhaus unterwegs waren, sei aber klar als UN-Fahrzeug markiert gewesen. Insgesamt wurden fast 200 UN-Mitarbeitende seit Beginn des Gaza-Kriegs getötet – bisher waren alle von ihnen Palästinenser.

Israelische Rechtsextremisten stoppten Hilfstransporte
Unterdessen hat eine Gruppe rechtsextremer israelischer Aktivisten am Montag Presseberichten zufolge Hilfstransporte für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen gestoppt. Die Lkw seien am Grenzübergang zwischen dem südlichen Westjordanland und Israel blockiert worden, so israelische und palästinensische Medien. Die Zeitung „The Times of Israel“ berichtete, vier der etwa hundert Aktivisten seien festgenommen worden. Darunter war laut Anwälten der Demonstranten auch ein Minderjähriger.

Beschädigte Lastwägen mit humanitärer Hilfe (Bild: APA/AFP/Oren ZIV)
Beschädigte Lastwägen mit humanitärer Hilfe

Bei dem Protest am Kontrollpunkt Tarkumiyeh westlich von Hebron im besetzten Westjordanland wurden demnach neun Lastautos beschädigt. Die Aktivisten hätten zudem Hilfsgüter von den Lkw gezogen. Auf im Internet verbreiteten Aufnahmen ist zu sehen, wie Aktivisten die Lkw-Ladungen auf den Boden warfen. Kartons platzten auf, der Inhalt wurde über die Straße verstreut.

Sieben Monate nach Beginn des israelischen Militäreinsatzes gegen die islamistische Hamas sind nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA im Gazastreifen mehr als eine Million Menschen von akuter Nahrungsmittelunsicherheit betroffen und von Hunger bedroht. Das Welternährungsprogramm (WFP) hatte vor einer Hungersnot im Norden des in vielen Teilen zerstörten Küstenstreifens gewarnt. Dort schreite die Unterernährung bei Kindern mit großer Geschwindigkeit voran, hieß es in einem Bericht.

Hamas: Kein Kontakt mehr zu Bewachern von vier Geiseln
Während sich die Lage weiter verschlechtert, spitzt sich auch die Sorge um die verschleppten israelischen Geiseln immer mehr zu. Die islamistische Hamas hat nach Angaben eines Sprechers in den vergangenen zehn Tagen nach israelischen Luftangriffen den Kontakt zu den Bewachern von vier israelischen Geiseln im Gazastreifen verloren. Unter diesen Geiseln sei auch der US-Israeli Hersh Goldberg-Polin, schrieb ein Sprecher der Qassam-Brigaden – des militärischen Arms der islamistischen Hamas – auf dem Nachrichtenkanal Telegram. Goldberg-Polin war vor gut zwei Wochen auf einem Hamas-Propagandavideo zu sehen.

Wann und unter welchen Umständen es angefertigt wurde, blieb dabei unbekannt. Es war das erste Lebenszeichen des 23-Jährigen, der am 7. Oktober als einer der Besucher des Nova-Musikfestivals von Terroristen der Hamas gefangen genommen und in den Gazastreifen verschleppt wurde.

Am 7. Oktober wurden bei dem beispiellosen Massaker der Hamas und anderer islamistischer Gruppen in Israel rund 1200 Menschen getötet und 250 weitere als Geiseln genommen. Der Terrorangriff war Auslöser des Gaza-Krieges, bei dem Israel gegen die Hamas vorgeht, die sich inmitten von Wohngebieten und in zahlreichen Tunneln verschanzt.

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