Aufregung herrscht in Lech am Arlberg in Vorarlberg: Bei der Bergbahn Lech-Oberlech wurde ein Veruntreuungsfall aufgedeckt. Mitarbeiter dürften rund 370.000 Euro in die eigene Tasche gewirtschaftet haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Ein Fall von möglichem schweren Betrug ist in Lech am Arlberg aufgeflogen. Wie die Bergban Lech-Oberlech informierte, ermittelt auch die Staatsanwaltshaft bereits in dem Fall: Im Februar 2024 fand Necip Lucian, Geschäftsführer der Bergbahn Lech-Oberlech GmbH & Co KG heraus, dass ehemalige und aktuelle Mitarbeitende am Unternehmen vorbei in die eigene Tasche gewirtschaftet haben. Über Jahre hinweg wurden offenbar Ausleihgebühren für Zipfelbobs der Bergbahn, die auch die Rodelbahn zwischen Oberlech und Lech betreibt, von Mitarbeitenden privat einkassiert. Hochgerechnet auf zehn Jahre dürfte der Gesellschaft damit ein Schaden von rund 370.000 Euro netto entstanden sein, hieß es in der Aussendung des Unternehmens.
Dem Fiskus wurden in diesem Zusammenhang entsprechende Umsatzsteuer- und Einkommensteuerzahlungen in beträchtlicher Höhe vorenthalten. Sowohl das Finanzamt als auch die Staatsanwaltschaft Feldkirch wurden daher von der Gesellschaft über diesen Sachverhalt informiert, hieß es weiter. Offensichtlich haben Mitarbeitende in der Vergangenheit die Ausleihgebühren, welche nur bar eingehoben wurden, nicht ordnungsgemäß in der Kassa bzw. Buchhaltung erfasst, um sie später untereinander aufzuteilen. Jede der mutmaßlich daran beteiligten Personen dürfte dabei pro Saison mehrere tausend Euro steuerfrei eingenommen haben.
Gesellschafter wurden informiert
Die Gesellschafter wurden in einer außerordentlichen Generalversammlung informiert. Parallel dazu startete eine interne Untersuchung mit der Unterstützung einer Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungskanzlei sowie einer Rechtsanwaltskanzlei. Nach Vorliegen der Erkenntnisse der internen Untersuchungen wurde „nun eine entsprechende und umfangreiche Offenlegung an das Finanzamt erstattet und ebenfalls eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft Feldkirch eingebracht“, berichtet das Unternehmen am Dienstag.
Schaden wird zurückgefordert
Laut den internen Untersuchungen des Unternehmens „stehen insgesamt 12 ehemalige und aktuelle Mitarbeiter im Verdacht, sich der Abgabenhinterziehung und des Verbrechens der Untreue bzw. Veruntreuung schuldig gemacht zu haben“. Was den für die Bergbahn entstandenen finanziellen Schaden betrifft, so wird dieser „im Rechtsweg von den beteiligten Personen zurückgefordert werden.“
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.