„Privater Besuch“
Nationalistischer Auftritt von Edi Rama in Athen
Ein Auftritt von Albaniens Regierungschef Edi Rama in Athen hat in Griechenland für Aufsehen gesorgt. Er hatte am Sonntag im Rahmen eines nationalistisch geprägten Auftritts mit Staatshymne und Fahnen in der Galatasi-Olympiahalle eine Rede vor Tausenden Vertretern der albanischen Minderheit in Hellas gehalten.
Der Auftritt schlug in den Medien große Wellen und sorgte auch für einen Großeinsatz der Polizei. Mehr als tausend Beamte waren vor Ort. Laut albanischen und kosovarischen Presseberichten gab sich Rama aber eher völkerverbindend.
Demnach erklärte er, dass die Beziehungen zwischen den beiden Ländern viel enger seien, als es den Anschein habe. Seiner Meinung nach sei es vor allem der „Staub“, der von Politikern beider Länder aufgewirbelt werde, der die Verbindungen zwischen den beiden Völkern nicht deutlich erkennen lasse.
Inhaftierter Politiker reagierte mit Kritik
Während die Regierung in Athen nach anfänglich kritischen Statements von Premier Kyriakos Mitsotakis und angesichts aufgeregter Medienberichte beschwichtigend darauf verwies, dass Ramas Besuch „privater Natur“ gewesen sei und daher nicht kommentiert werde, reagierte der in Albanien inhaftierte Politiker, Dhionisios Alfred „Fredi“ Beleri, welcher dort der griechischen Minderheit angehört, mit Kritik. Er nannte Ramas Auftritt eine „gezielte“ Provokation.
Er will Griechenland herausfordern, seine Macht innerhalb Albaniens demonstrieren und die Moral der Griechen in der Region durchbrechen. Das wird ihm nicht gelingen. Mit dem Stolz und der Würde der Griechen ist nicht zu spaßen.
„Fredi“ Beleri aus einem albanischen Gefängnis
Ramas Auftritt galt zudem als Auftakt einer Tour Ramas, die auch an anderen Orten und in weiteren Ländern ähnliche Termine mit der albanischen Diaspora umfassen soll.
Albaner größte Minderheit in Griechenland
Die Albaner in Griechenland stellen mit einer Bevölkerung von bis zu einer Million Personen die größte Minderheit in Griechenland mit insgesamt rund elf Millionen Einwohnern.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.