Die Tiroler Polizei weiß jetzt, wer den verhängnisvollen Alpinunfall am 6. April am Zuckerhütl auslöste. Ein Opfer trägt bleibende Schäden davon. Die Innsbrucker Staatsanwaltschaft prüft, ob strafbares Verhalten vorlag.
An jenem Samstag hat ein unbekannter Bergsteiger in einer Rinne unter dem Gipfel einem Alpinisten unabsichtlich einen Stoß versetzt. Dadurch stürzten fünf Bergsteiger ab, eine Südtirolerin und deren Lebensgefährte wurden verletzt. Der 27-Jährige wird wohl bleibende Schäden davontragen.
Der Verursacher tauchte ab, die Ermittler suchten nach dem „Phantom“ vom Zuckerhütl. Zunächst war nicht einmal klar, ob das „Phantom“ männlich oder weiblich ist. Ein Zeugenaufruf in der „Krone“ führte inzwischen zu dem Mann, der die Kettenreaktion auslöste.
Es hat sich bald nach dem Aufruf jenes Tiroler Bergsteigerpaar gemeldet, von dem wir uns Informationen erhofften.
Stephan Gröber, Alpinpolizei Neustift
Zeuge direkt über Unfallort
„Es hat sich bald nach dem Aufruf jenes Tiroler Bergsteigerpaar gemeldet, von dem wir uns Informationen erhofften“, freut sich Stephan Gröber, Alpinpolizist in Neustift. Damit landeten die Ermittler einen Volltreffer. „Denn der männliche Zeuge befand sich zum Unglückszeitpunkt direkt über dem Unfallort und hat den Hergang genau gesehen“, sagt Alpinpolizist Gröber.
Zwölf Personen, die am Unglück beteiligt waren oder Angaben machen konnten, wurden schließlich einvernommen – darunter auch der Verursacher. Über dessen Herkunft macht die Polizei keine Angaben. „Der Mann hat sich deshalb nicht um die Verletzten gekümmert, weil zufällig Stubaier Bergretter vor Ort waren, die die Erstversorgung durchführten“, schildert Stephan Gröber.
Jetzt Staatsanwaltschaft am Zug
Die Polizei schickt den Bericht zu dem Unglück nun an die Staatsanwaltschaft. „Wie bei einem Verkehrsunfall könnte fahrlässige Körperverletzung im Raum stehen“, informiert Gröber. Auch um das „Im-Stich-Lassen von Verletzten“ könnte es sich drehen. Der Staatsanwalt prüft, ob tatsächlich strafbares Verhalten vorlag.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.