13 von 15 tödlichen Motorradunfällen ereigneten sich im vergangenen Jahr auf Landesstraßen, Hauptursache war unangepasste Geschwindigkeit. Nach den jüngsten zwei Biker-Tragödien fordert der Verkehrsclub nun den Rückbau beliebter Raserstrecken und regt mehr Tempo-80-Limits an.
Jede Hilfe zu spät kam Montagnachmittag für einen 29-Jährigen aus dem Bezirk St. Pölten. Er verlor auf der Landstraße in Asperhofen aus noch ungeklärter Ursache die Kontrolle über sein Motorrad und krachte gegen einen Baum. Es ist bereits der zweite tödliche Biker-Unfall binnen weniger Tage auf Niederösterreichs Straßen. Drei Tage zuvor verlor – wie berichtet – ein 43-Jähriger bei einem Unfall auf der S 1 bei Rannersdorf im Bezirk Bruck an der Leitha sein Leben.
Der Rückbau von Raserstrecken ist wichtig, denn Straßen sollen nicht zum Rasen einladen.
Helena Schuch, Expertin des VCÖ
„Leider macht sich der Beginn der Motorradsaison in der Unfallstatistik bereits traurig bemerkbar“, schildert Helena Schuch vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Die meisten schweren Zwischenfälle passieren dabei bei höheren Geschwindigkeiten. So ereigneten sich 13 der 15 tödlichen Motorradunfälle auf Freilandstraßen. Bei acht von ihnen galt zu hohe Geschwindigkeit als Ursache.
Die Verkehrsexpertin fordert daher einen Rückbau von beliebten Raserstrecken und häufigere Geschwindigkeitslimits. „Mit mehr Tempo 80 statt 100 kann auf Freilandstraßen die Verkehrssicherheit erhöht werden“, ist Schuch überzeugt.
Appell an das Fahrverhalten
Zudem appelliert sie an das Fahrverhalten der Zweirad-Piloten: „Ein aufmerksames, angepasstes Fahren kann das Unfallrisiko deutlich reduzieren. Riskante Überholmanöver sind unbedingt zu vermeiden!“ Auch Pkw- und Lkw-Fahrer nimmt sie in die Pflicht, weil sie ebenso aufgrund von Unaufmerksamkeit Motorradfahrer in Gefahr bringen können.
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