Wissenschaft einfach, lustig und zeitgemäß erklärt, nicht (nur) in der Schule, sondern vor allem auf Social-Media-Kanälen, die bei den Kindern beliebt sind: Das macht „FÄKT“, ein Projekt der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Die Erklärvideos sind aber nicht nur spannend für Kids – schmökern auch Sie ruhig einmal rein! Wir haben alle Infos!
Was mögen unsere Sprösslinge nicht? Richtig, verstaubte starre Wissensvermittlung. Und das ist „FÄKT“ schon einmal nicht. In jugendgerecht gestylten Kurzvideos mit den zwei jungen Hosts Miso und Julia geht man wissenschaftliche Themen an – und zwar solche, denen die Kids in ihrem Alltag begegnen. Zugleich holt man heimische Forscher vor den Vorhang.
„Ich finde es wichtig, der nächsten Generation verständlich die Welt der Forschung näherzubringen“, sagt dazu Wissenschafter Andreas Bergthaler, auf dessen Idee „FÄKT“ beruht: „Was kann Forschung, und was kann sie nicht? Welche tollen Entdeckungen machen österreichische Spitzenforscher? Und wie beeinflusst Wissenschaft unseren Alltag und die Zukunft?“
Letzteres etwa bringt den Kindern das erste Science Video nahe: Ivona Brandic, Computerwissenschafterin der TU Wien, stellt hier ihre Forschung zur „stromfressenden Künstlichen Intelligenz“ wie ChatGPT und anderen Softwares vor.
Jugendliche verbringen viel Zeit in Sozialen Medien. Wenn wir sie mit qualitätsgesicherten Inhalten erreichen und für Forschungsthemen begeistern wollen, sollten wir diese Lebenswirklichkeiten nicht ignorieren.
Wissenschafter Dr. Andreas Bergthaler, MedUni Wien & CeMM von der ÖAW
Bild: Franzi Kreis
Verborgene Wissenschaft im Alltag
„Viele spannende Forschungsthemen werden erst durch die Tagesgeschehnisse für das breite Publikum bekannt, wie etwa während der Corona Pandemie“, sagt Brandic. Allein: „Damit bleibt dem breiten Publikum vieles verborgen, weil es schwer vermittelbar ist.“
Auch ihr Bereich, die nachhaltige IT, klingt auf dem ersten Blick nicht besonders aufregend: „Es geht aber oft um Themen, mit denen vor allem Jugendliche jeden Tag zu tun haben“ – wie eben die Verwendung von Künstlicher Intelligenz wie ChatGPT.
Videos für Schule und Social Media
Konkret besteht „FÄKT“ aus zwei Schienen: Einerseits werden sechs bis sieben Minuten lange Science-Videos gedreht, die ab sofort auf dem Bildungskanal „Edutube“ für den Unterricht der Sekundarstufe I zur Verfügung stehen.
Die hier behandelten Themen stammen nicht nur aus der Lebenswelt unserer Sprösslinge, sondern sind auch eng an den Lehrplan angebunden. Auch passendes Begleitmaterial für den Unterricht ist auf „Edutube“ vorhanden.
Andererseits werden eigens produzierte Kurzclips mit den Themen der Videos auf den Plattformen der Sozialen Medien ausgespielt – egal, ob Tik Tok, Youtube oder Instagram. Die zwei Hosts, Miso und Julia, führen dabei frech durch die Videos.
Lebendige, jugendgerechte Interaktion
Zusätzlich gibt es eigene Formate wie „Kinder fragen Wissenschaftler“ wie etwa „Ist die KI intelligenter oder du?“ Hier ist. Auch die Interaktion mit den Usern über die Kommentarfunktion möglich; außerdem werden dort gestellte Fragen in „Reaction“-Videos aufgegriffen und beantwortet.
Vorgestellte Forscher
Die in den Videos vorgestellten Wissenschafter mussten sich dafür mit ihren Projekten bewerben und wurden von einer Jury mit Vertretern aus den unterschiedlichsten Bereichen ausgewählt.
Die zehn ersten Forscher kommen aus ganz Österreich und von unterschiedlichen Institutionen wie Uni Wien, Uni Graz, Uni Salzburg, WU Wien, TU Wien oder dem Innsbrucker ÖAW-Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung.
Wer „FÄKT“ überhaupt ist
Hinter „FÄKT“ steht übrigens die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW), die das Programm aus Mitteln des Fonds Zukunft Österreich (FZÖ) finanziert.
„FÄKT schlägt ein neues Kapitel in der Wissenschaftskommunikation auf. So ein Format gibt es in Österreich bisher nicht“, so ÖAW-Präsident Heinz Faßmann. „Wir haben uns bewusst für den Weg in die Sozialen Medien entschieden: Wir müssen den vielen wissenschaftsfeindlichen Inhalten dort etwas entgegensetzen und wollen die jungen Menschen dort erreichen, wo sie sich kommunikativ aufhalten.“
Und Wissenschaftsminister Martin Polaschek sagt: „Wir leben in einer Zeit, in der sich Desinformation und Fake News rasant verbreiten und sogar die demokratischen Grundfesten unserer Gesellschaft bedrohen.“ Umso mehr freut er sich, „dass wir gemeinsam künftig noch mehr junge Menschen erreichen und für Wissenschaft und Forschung begeistern werden“.
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